Wisst ihr, was mich neben den vielen schönen Reisen und Ausflügen am meisten reizt, wenn ich Reiseführer schreibe? Ich lerne so viel dazu. In allen Wissensbereichen: Geschichte, Geografie, Politik, Botanik, Zoologie,…

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Egal wie die Dinger heißen…
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… so lustig gewachsen sind sie Aurelia am liebsten

Mein Highlight in dieser Woche waren die Bäume, genauer gesagt Kiefern.

 

Aus vielen Aufenthalten in Wales weiß ich, das sie dort Pine genannt werden, aber noch lange keine Pinien sind. Sondern eben Kiefern. Nun hörte und las ich auf Mallorca immer wieder von Pinienwäldchen, Aleppo-Kiefern, Steinkiefern, Mittelmeer-Kiefern, Seekiefern und Koniferen. Immer hieß der Baum anders an, wenn ein Führer darauf zeigte, aber immer sahen die Bäume gleich aus. Nämlich wie Föhren! Ich will keinen Quatsch ins Buch schreiben, also gehe ich heute der Sache auf den Grund. Die Zwillinge sind im Kindergarten, die Große hat den Papa zum ersten gemeinsamen Zoobesuch ever weich geklopft. Ich drucke ein paar Fotos aus und schwinge mich aufs Rad Richtung Grüngürtel.

Bei genauerer Betrachtung meiner Fotos und nach gründlicher Befragung eines so netten wie fachkundigen Herrn im Kölner Forstbotanischen Gartens kann ich heute Abend beim Einschlafen sagen: „Wieder was gelernt!“

Also:

Föhre ist ein anderer Name für Kiefer, der eher im Süden Deutschlands und im Alpenraum üblich ist. Ich muss mir diesen Begriff also in der Eifel angeeignet haben (da gibt es sogar einen Ort namens „Föhren“), denn meine aus der Mark Brandenburg stammende Mutter sagt ausschließlich „Kiefer“.

Kiefer ist eine Pflanzengattung mit zwei Untergattungen: Pinus und Strobus, in der Untergattung Pinus finden sich drei Sektionen, die Namen habe ich nicht notiert, jedenfalls bin ich mit meinen Begriffen nur in der Sektion Pinaster unterwegs.

Pinien sind mir aus Tunesien und Südfrankreich bekannt. Andere Namen sind Steinkiefer und Mittelmeer-Kiefer. Sie haben bis zu 20 cm lange Nadeln, 10-15 cm lange sauharte Zapfen und tragen die köstlichen Pinienkerne. Sie wachsen auf Mallorca nur ganz vereinzelt.

See-Kiefern haben ungestielte winzige Zapfen von nur 2 cm und sind auch eher selten auf Mallorca anzutreffen.

Aleppo-Kiefern sind die auf Mallorca dominierenden Kiefern. Alle meine Fotos zeigen Aleppo-Kiefern. Sie haben 5-10 cm lange Zapfen, die also ähnlich groß sind wie die Zapfen der hier in der Eifel überwiegend aufgeforsteten Waldkiefer, die wir in der Eifel Kakedöötzchen nennen und zum Basteln verwenden.

Hat euch wahrscheinlich nicht die Bohne interessiert, oder? Ich fand es spannend.

P.S.: Mein allerliebste Privatlektorin Silke, du MUSST das in den nächsten Wochen beim Korrekturlesen auch spannend finden. Wann immer ich in einem Text Pinie oder See-Kiefer schreibe, musst du den Rotstift zücken.

 

6 thoughts on “Man wird alt wie ’ne Kuh – und lernt immer noch dazu

  1. EyEy
    Ich werde die Autokorrektur auf Aleppo-Kiefer einstellen.

    Obwohl „vom Fach“ habe ich auch gerade wieder was gelernt und werde gleich erstmal schauen, was auf Θάσος für eine Kiefern…Äh…Nadelbaumart wächst. Wir kaufen den Honig immer als Pine-Honey Πεύκομελο

  2. Du hast die „“ übersehen….. (vielleicht hätte ich noch das vielgeliebte <> hinzufügen sollen.

    Nein zu Botanik brauchs Du mich nicht befragen. Bestenfalls kann ich nachdem ich, nach langem grübeln, Dir sagen ob es eine Pflanze ist.

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