Gesponsert* Die Erde sieht einer Kugel ähnlicher als einer Platte. Deshalb schaue ich auch sehr gerne auf den Globus, um mir einen Überblick zu verschaffen.

„Aha, so weit sind Bhutan und Laos voneinander entfernt.“ – „Mamas Insel der Träume (Barbados) ist also die östlichste der Kleinen Antillen.“ – „Unglaublich! Ich kann gewanderte Strecken auf dem Globus sehen!“ Dieses unbeschreibliche Glücksgefühl erlebte ich erstmalig beim Offa’s Dyke Path, danach bei den Jakobswegen und bei der Via Francigena.

Seit etwa einem Jahr befragen Aurelia und ich gerne den Globus, um über verschiedene Länder, Meere und Regionen zu sprechen. Wir suchen unsere Reiseziele. Wir spüren Länder auf, über die im Kindergarten gesprochen wurde. Ihre Freunde kommen ja aus aller Welt, mehrere sind schon wieder umgezogen und wohnen inzwischen in München, in den Vereinigten Staaten, in Südafrika, in Japan, auf den Kanarischen Inseln und in Pakistan. Wenn die Lehrerin erzählt, dass sie aus Polen stammt, aber in Kanada aufwuchs, wird sofort nach der Schule der Globus befragt.

Nun ist dieser aber leider etwas empfindlich. Wir haben beide Angst, dass die kleinen Schwestern ihn fallen lassen und er in Tausend Teile zerspringt, immerhin ist das alte Schätzchen angeschafft worden, als ich aus Gymnasium wechselte und wahrscheinlich schon etwas spröde. Atlanten, online-Karten und meine Rubbelkarte entsprechen nicht Aurelias Vorstellungen, wenn es um unsere Ländersuche geht. Da kam ein Gutschein von www.weltkarten.de genau zur richtigen Zeit ins Haus geflattert.

Ich hatte abends schon einmal grob durch die Seiten geblättert und war fast erschlagen von der großen Auswahl. Man kann zwischen historischen Darstellungen, kindgerechten bunten Zeichnungen, „normalen“ Landkarten und echter Kunst entscheiden. Die Länder werden aus Fingerabdrücken, Wolken oder den Ländernamen gebildet. Eine Rubbelkarte gibt es auch, außerdem raumfüllende Tapeten. Bei fast allen Karten muss entschieden werden, ob sie einfach als Papierkarte kommen soll, auf Leinwand, Sperrholz, Holzplanken, Aluminium oder hinter Acrylglas aufgezogen wird. Wie gut, dass ich Aurelia versprochen hatte, dass sie im Rahmen unseres Gutscheins frei entscheiden darf. Mir wäre die Entscheidung sehr schwer gefallen. Am Ende war ich ziemlich sicher, dass Aurelia sich für eine der typischen Kinderkarten mit Tieren oder sonstigen niedlichen Gemälden entscheidet. Für den Fall, dass ihre Wahl auf die Schatzkarte fällt, weil sie ja seit Oktober im Piratenfieber ist, hatte ich mir schon die Lüge zurecht gelegt, dass es diese Karte nur auf Papier in einem kleinen Format zu kaufen gibt.

Doch sie überraschte mich mit dem Wunsch nach einer möglichst genauen Karte. Bei der Frage nach dem Material entschieden wir pragmatisch: Acrylglas. Das lässt sich zumindest abwaschen, wenn unsere kleinen Nachwuchskünstlerinnen wieder einmal ganz leise werden. Die kleinste Größe dieser Ausführung war dann zwar doch teurer als unser Gutschein, aber das war es uns wert.

Nur etwa eine Woche mussten wir auf die Lieferung warten. Genauso lange dauerte es dann noch, bis wir einen geeigneten Platz für das gute Stück gefunden hatten.

Unsere Weltkarte hinter Acryl gefällt uns sehr gut. Die Befestigung hält sogar zwei wütenden Zweijährigen mühelos Stand, die gleichzeitig daran zerren und „meine Tarte!“ brüllen. Halt, ihr Süßen! Das ist MEINE Karte, allenfalls UNSERE Karte. Wenn wir uns alle beruhigt haben, schauen wir sie uns gemeinsam an!

Wir müssen nun nur noch überlegen und ausprobieren, ob wir mit einer Metallplatte hinter der Karte und starken Magneten einzelne Länder/Städte markieren können. Aber das hat Zeit. Erst einmal freuen wir uns an einer Weltsicht, die nicht jedes Mal aus Angst vor Zerstörung weg geräumt werden muss.

Wobei der Globus momentan noch häufiger als früher zum Einsatz kommt. Meine Große staunt nämlich darüber, wie die Größenunterschiede z.B. bei Grönland entstehen. Die Worte Längentreue, Winkeltreue und Flächentreue versteht sie natürlich noch nicht, erkennt aber schon gut die Verzerrungen, die sich beim Einebnen ergeben. Wer das lieber digital erleben will, dem empfehlen wir http://thetruesize.com, dort könnt ihr einzelne Länder anklicken und über eine Weltkarte ziehen. In der Nähe des Äquators schrumpfen sie, an den Polen blähen sie sich auf. Wir sind mit Deutschland zum Größenvergleich schon durch die ganze Welt gereist, weil Aurelia das wichtig ist, um unser Land mit anderen vergleichen zu können. Ich selbst bin eher davon fasziniert, dass Grönland an die Mittelmeerküste angelegt, gerade einmal Libyen und Tschad bedeckt. Oder dass Madagaskar und Schweden fast gleich groß sind. Eine schöne Spielerei!

Leider suche ich im Netz noch vergeblich nach einer uralten Sachgeschichte der Sendung mit der Maus, die ich in den 1990er Jahren meinen Kursteilnehmern im Katastrophenschutz zeigte, als wir bei „Karten- und Geländekunde“ über Koordinaten sprachen. Dort wurde Vorschulkindern sogar der olle Mercator und seine UTM (universale transversale Merkatorprojektion) erklärt.

Aber, wie es der Zufall will, hat Aurelia während ihrer Krankheit auf ihrem Tablett alle möglichen englischen Nursery Rhymes geschaut und stieß dabei auf einen Seven Continents Song. Das Kind braucht mich wohl bald nicht mehr für Erklärungen, wie die Welt funktioniert…

Witzig ist für mich, dass es dazu nur englischsprachige Lieder gibt. Sucht man auf Deutsch, findet man meist nur langweilige Lehrfilme. Noch dazu ist darin oft noch von fünf Kontinenten die Rede, wie auch auf vielen Malvorlagen. Ich will ja gar nicht pingelig sein bei der Frage, ob es nun Australien oder Ozeanien oder Australien & Ozeanien heißt. Aber Nord- und Südamerika gelten doch schon lange als zwei Kontinente (weder einer noch drei!), Indien ist allenfalls ein Subkontinent und es ist auch den vielen kleinen Pinguinen gegenüber unfair, Antarctica einfach komplett zu unterschlagen. Oder?

Englische coloring page von cool2bkids
Eine von vielen deutschen Kuriositäten

* Der wurde uns von www.weltkarten.de gesponsert.

2 thoughts on “Die Welt hinter Acrylglas

  1. Wow
    Neben meiner Rubbelkarte habe ich nur den schnöden Dierke Weltatlas (Status 1985).Ich überlege immer wieder mal mir einen Aktuellen zu holen, da ja dort auch Themekarten bei sind. Auch hätte ich es sehr leicht, da der Bruder meiner Freundin C. hier in Braunschweig als Geograph bei Westermann arbeitet…..*KnoteninsHirnmach*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert