Nele und Cari sind gestern ein Jahr alt geworden. Die einzigen, die mit ihnen Geburtstag gefeiert haben, waren die Mütter und Kinder aus unserem Spielkreis. Ganz lieben Dank an euch alle, ihr seid die besten!

Das ist ein Nachteil, wenn man in eine Familie mit Hummeln im Hintern geboren wird: Die Oma war fürs DRK unterwegs, der Papa mit einem seiner Oldtimer und auch sonst war niemand zum Feiern greifbar.  Am Ende war das auch gut so, denn wir waren selbst erst nach halb fünf zuhause.

Aurelia war nämlich ausgerechnet für diesen Tag zu einer so genannten Sprachstandsfeststellung in die Grundschule geladen worden. Als ich die Ladung bekam, bat ich am Telefon um Verschiebung des Termins. Aurelia schläft ja immer noch im Kindergarten und der Termin lag genau in der Ruhezeit. Ich hatte keine Betreuung für die Minimäuse, musste sie also mitnehmen.  Aber eine Terminverschiebung war absolut nicht möglich. Nichterscheinen wurde schon in der Ladung mit Bußgeld bedroht.

20160511_150902Also stellte ich – als brave Staatsbürgerin – meine müde Maus in der Schule vor. Die Lehrerin war nett und Aurelia ging sogar mit ihr mit. So lange spielten die Geburtstagskinder und ich in der Schulhalle. Doch es kam, wie es kommen musste. Nach zwei von fünf Aufgaben war der letzte Rest Konzentration und Motivation weg. Aurelia wollte lieber von unseren Reisen nach Italien, in die Eifel und unserem Besuch im Zoo (dazu andermal, ich suche noch nach dem Kabel, um auch die passenden Fotos von der „richtigen“ Kamera hochzuladen) erzählen. Das nahm die Lehrerin zum Anlass, eine Pause zu machen.

Nach der Pause wollte sie nicht mehr allein mit der Lehrerin ins Zimmer gehen, klammerte sich scheu an mich und sagte kaum noch etwas. Also gingen die Zwillinge und ich mit in dieses Miniräumchen (etwa anderthalb mal so groß wie ein Reihenhaus-Gäste-WC). Das half aber auch nichts. Die fremde Umgebung, die fremde Frau, die Prüfungssituation, die Hitze, die Müdigkeit und dann auch noch die Ablenkung durch die Babys ließen keine Mitarbeit bei den Fragen und Rätseln mehr zu. Der Test, der normalerweise 30 Minuten dauert, wurde nach einer Stunde auf halber Strecke abgebrochen und die Lehrerin wusste nicht einmal, wie es jetzt weiter geht. Dazu muss sie sich nun erst noch erkundigen.

Na prima, bestenfalls muss die arme Maus den Test noch einmal wiederholen, schlimmstenfalls ergibt die Auswertung der vielen nicht beantworteten Fragen in diesem genormten Verfahren, dass meine Labertasche in den zwei Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht zu einer Sprachförderung verpflichtet (!) wird. Ich lach mich tot!


Nachtrag am 2. August 2016: Wir haben nun Bescheid, dass Aurelia weder den Test wiederholen muss noch zu einer Sprachfördermaßnahme verpflichtet wird. Die erreichte Punktzahl aus den zwei erledigten Aufgaben reicht schon zum Bestehen des Tests. Es wird so gewertet, als hätte sie alle weiteren Fragen falsch beantwortet. Dazu sage ich nun besser nichts.

3 thoughts on “Erster Geburtstag bei den Mini Fernwehs

  1. Total Banane 😮 Und das muss jedes Kind machen? Unfassbar, wie bürokratisch das abläuft und dass in dem ganzen System nicht die Option vorhanden ist, dass das Kind unter den Bedingungen nicht bereit ist, mitzumachen!! Da geht es doch um die Sprache und nicht darum, wie gut es on Prüfungssituationen klar kommt…. Einfach irre. Aber schade für die Mäuse, die große Schwester und auch dich, dass der Geburtstag so untergegangen ist 🙁

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