Es ist da. Mein Buch mit Geschichten und Anekdoten aus der Eifel der 1950er bis 1980er Jahre. Es heißt Eifel – Um vier am Haller!

Mögt ihr eine Kostprobe daraus lesen?

Bitte sehr:

Seite 11: Ungeliebte Hühner

Maria Leiff ist eine herzensgute Gastgeberin für Eifelsteigwanderer, Jakobspilger und Urlauber. ln ihrer Pension in Leudersdorf setzt sie sich gerne abends für einen Plausch zu ihren Gästen. Wer Glück hat, dem erzählt sie aus früheren Zeiten.

ln den 1980er-Jahren war sie frisch verheiratet. Zu ihren Schwiegereltern hatte sie ein gutes Verhältnis, deshalb nannte sie die Eltern ihres Mannes nicht Schwiegereltern, sondern Schwiegerleute. Die beiden hielten Hühner, sie fütterten und versorgten ihre Tiere gut. Die Eier peppten den täglichen Speiseplan auf, altersschwache Hennen landeten im Suppentopf, junge Hähnchen im Backofen. Die alten Herrschaften schworen darauf, dass die Eier
der eigenen Hühner besser schmeckten und bekömmlicher waren als alles, was man auf Wochenmärkten und in Geschäften kaufen konnte. Maria half gerne beim Füttern und Misten, als ihre Schwiegerleute im Alter nicht mehr so gut konnten. Von deren Sohn, ihrem Ehemann, war in dieser Hinsicht nichts zu erwarten. Er konnte das Federvieh nicht leiden. Wann immer das Gespräch auf die Hühner kam, schimpfte er los.

Anfang des Jahres starben die Eltern. Kaum waren sie unter der Erde, erschoss der Sohn alle Tiere. Die Kadaver brachte er nach Einbruch der Dunkelheit in den Wald oberhalb von Leudersdorf. Der Fuchs sollte sie sich holen und einen winterlichen Festschmaus haben.  Hauptsache, die Tiere waren tot und fort. Deshalb versteckte er sie nicht, sondern legte sie offen aus. Leider hatte er in seinem Plan nicht berücksichtigt, dass Hunde eine ebenso feine Nase wie Füchse haben. Schon am nächsten Morgen wurde ein Spaziergänger von seinem Hund zu den toten Hühnern gezogen. Schnell sprach sich in ganz Leudersdorf und den Nachbarort herum, was passiert war. Jeder hatte seine Meinung und gab sie zum Besten.

Und so wunderte sich Maria nicht besonders, als einer der Büttenredner bei der Üxheimer Karnevalsfeier äußerte: ,,Meine lieben Freunde aus Leudersdorf. lch freue mich sehr, dass ihr zu uns nach Üxheim heraufgekommen seid. Wir Üxheimer trauen uns nämlich nicht mehr hinauf zu euch. Wer weiß, ob dort wirklich nur Hühner und nicht auch Auswärtige erschossen werden!“

Wer mir bis zum 15. Oktober den Begriff Haller erklärt, kommt mit in den Lostopf, denn ich verlose ein Exemplar.

3 thoughts on “Eifel – um vier am Haller!

  1. Darf ich ‚mal fragen:

    Habt ihr den Satz „Wer mir bis zum 15. Oktober den Begriff Haller erklärt, kommt mit in den Lostopf, denn ich verlose ein Exemplar.“ nicht gelesen?

    War euch die Frage zu schwer?

    Ist das Buch so ätzend doof, dass es keiner haben will – nicht einmal geschenkt?

    1. Nö. Ich fand das Buch (bzew das Titelbild) sogar SO spannend, daß ich jetzt, als ich den Hinweis drauf in den Kurzvorschauen gesehen habe, angeklickt habe.
      Aber einen Haller kenn ich nicht, obwohl ich ja aus dem Rheinland komme.
      Weil ein Gasthaus, direkt am Marktplatz gelegen in Monschau, so heißt, könnte es evtl ein anderer Ausdruck für „Marktplatz“ sein?
      Naja, aber jetzt is‘ eh zu spät *gg*

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