Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass ich auf der Tour Natur in Düsseldorf das erste Mal auf Wrightsocks aufmerksam wurde. Das ist ein Sockenhersteller, der sich mit einem Versprechen ziemlich aus dem Fenster lehnt: wer die doppellagigen Socken dieser Firma trägt, bekommt beim Joggen, Wandern und anderen Aktivitäten keine Blasen an den Füßen. Hier sind Innen und Außensocke miteinander vernäht. Das ist sehr praktisch für so unordentliche Menschen wie mich. Ich muss morgens nur zwei Socken suchen und nicht vier Stück!
Das System erschien mir stimmig. Ich hatte bisher zur Vermeidung von Blasen immer zwei Lagen Falke-Socken angezogen und hatte damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber einen Versuch war es wert und der nette Mensch auf der Messe bot mir Rechercheexemplare an. Wir starteten kurz darauf zur Recherche auf der Bonifatius-Route, also sagte ich zu und erhielt drei Paar mitteldicke Paare Stride (ungefüttert) und Escape (gefüttert) in rot, beige und braun.
Was soll ich sagen? Einmal angezogen, wollte ich sie nur noch zum Waschen vom Fuß nehmen. Genau beim Thema Waschen trat dann aber ein unvorhergesehenes Problem auf: Ich habe Schuhgröße 39. Ungewaschen passte mir die Sockengröße 37 – 41 perfekt. Doch nach dem Waschen (gemäß Anleitung bei 30°C) schienen zwei der drei Paare zu klein geworden zu sein. Ich schnitt mir die Zehennägel ganz ganz kurz, um ein paar Millimeter zu gewinnen, doch sie saßen nicht mehr korrekt. Also kontaktierte ich den Hersteller. Er war ratlos.
Das dritte Paar machte mir aber beim Wandern so viel Freude, dass ich mir von dieser Sorte noch drei Paare nachbestellte, außerdem von den anderen beiden Sorten je ein Paar in der nächstgrößeren Größe. Und weil es auf Weihnachten zuging, rundete ich meine Bestellung mit einigen Geschenken ab. Leider freuten sich nicht alle Beschenkten, einer bekam es in den falschen Hals. Dabei war es von mir wirklich nicht als SOS Geschenk gedacht, sondern war eine echte Empfehlung. Egal.
Auf weiteren Wanderungen und Pilgerwegen wurde ich immer wieder nach einem Tipp gegen Blasen gefragt. Neben den üblichen Hinweisen (Gut passendes Schuhwerk,…) und nicht auf jeder Strecke und bei jedem Wetter praktikablen Tipps (Füße trocken halten,..) empfahl ich seither die Zwei-Socken-Methode UND die Wrightsocks.
Im vergangenen Herbst überraschte mich der Socken-Günter bei meiner Bestellung mit zwei Paar Jakobsweg-Wrightsocks. Die kamen sofort zu den drei Recherchereisen im Oktober/November, November/Dezember 2015 und Mai/Juni 2016 mit ins Gepäck. Beim Aufstieg zum Großen Sankt Bernahard Pass sprach mich ein Pilgerpaar auf meine Socken an. Ihnen war die Jakobsmuschel aufgefallen und sie wollten wissen, ob ich Jakobspilgerin bin. „Nein, ich bin auf dem Weg nach Rom!“ – „Oh, wir dachten schon, Sie hätten sich verlaufen, weil Santiago de Compostella liegt genau in die andere Richtung!“ war der entsprechende Dialog. Wir haben dann sehr über das Missverständnis gelacht und waren uns einig, dass man mit gut sitzenden Jakobswegsocken durchaus auch jedes andere Pilgerziel anlaufen kann. Im Appeningebirge war ich trotz der bisherigen guten Erfahrungen sehr überrascht, dass ich sogar den ganzen Tag durch Sand, Wasser und Matsch laufen konnte, ohne dass etwas scheuerte oder Blasen bildete.
Die Socken sind eine ehrliche Empfehlung von mir und wären es auch, wenn ich sie alle hätte bezahlen müssen. Achtet beim Kauf darauf, dass es
- drei verschiedene Materialstärken: dick, mitteldick, dünn,
- verschiedene Materialzusammensetzungen bzw. Polsterungen und
- vier verschiedene Höhen gibt: low tab (unter dem Knöchel), quarter (über den Knöchel), crew (unter der Wade) und otc (über die Wade).
- Meine Jakobssocke auf den Fotos ist mitteldick, ungepolstert, ohne Merinowolle und quarter.
Wrightsocks kosten je nach Ausführung im Shop des Herstellers zwischen 16,95 € und 32,95 €. Die meisten meiner Paare habe ich gekauft, vier Paare hat mir der liebe Sockengünter auf zwei verschiedenen TourNatur-Messen geschenkt.
Ich trage diese Socken seit September 2014.
Stand: September 2016