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Nur eine Spur zu groß

Vor ewigen Zeiten hatte ich einen netten Kontakt zu einem Mitarbeiter von Komperdell. Eigentlich ging es in unserem Gespräch um Ski- und Wanderstöcke. Als ich ihm erzählte, dass ich meine Recherchetouren bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit mache, schenkte er mir spontan zwei Paar Handschuhe. Dafür schickte ich ihm ein Jahr später einen ausführlichen Bericht über meine Erfahrungen mit den Handschuhen. Das ist jetzt zehn Jahre her und ich freue mich, meine immer noch andauernde Dankbarkeit dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass ich euch die Handschuhe vorstelle.

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Halten schön warm

Ich habe ein rotes dünnes und ein schwarzes dickes Paar. Beide sind „seamless“ gefertigt, d.h. wo keine Naht ist, kann auch kein Wasser durch eine Naht dringen. Seamless Bonding war 2007 eine Neuheit, was mir erst später bewusst wurde. Für mich zählte nur eins: Nie mehr kalte und nasse Hände bei Wanderungen oder Radtouren. Bei jeder Wanderung sind sie im Rucksack, bei jeder Radtour in der Fahrradtasche. Sie begleiten mit bei Hunderunden und Weihnachtsmarktbesuchen, haben schon Skitouren, Rodelnachmittage und Kanutouren mitgemacht.

 

Bei den Regenwanderungen Ende Dezember 2016 auf Mallorca waren sie für mich die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände überhaupt. Denn Aurelia wandert zwar bei Regen lieber als in der Sonne, aber im Tramuntana-Gebirge war es zu dieser Zeit empfindlich kalt. Also lieh ich ihr meine Handschuhe und dem Spaß einer Regenwanderung stand nichts mehr entgegen. Auf Passgenauigkeit kommt es dabei nicht einmal an.

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Bei meiner Alpenüberquerung im Oktober 2015 lieh ich sie einer französischen Pilgerin, die ihre Wanderstöcke nicht mehr halten konnte, weil ihre Hände zu kalt geworden waren. Sie bestellte sich gleich per Smartphone ein eigenes Paar in eines ihrer nächsten Etappenziele.

Nun sind die Handschuhe zehn Jahre als und zeigen jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger erste Schwachpunkte. Ich werde also wohl nicht umhin kommen, mir neue zu beschaffen. Das ist aber keine Kritik, denn ich kenne keinen anderen Hersteller, dessen Handschuhe ein Jahrzehnt unter Dauerbeanspruchung in einem besseren Zustand überstanden hätten.

Über die Jahre haben sich die Namen der Modelle geändert. Wenn ihr euch aber für ein Modell entscheidet, das im seamless-Verfahren gefertigt wurde, könnt ihr aus meiner Sicht nichts falsch machen.


Die Handschuhe kosten je nach Modell und Händler zwischen 60 und 90 Euro.


Ich habe meine zwei Paare 2007 als Geschenk vom Hersteller erhalten und trage sie immer noch.


Stand: Januar 2017