Im November/Dezember 2015 war der LMC Breezer Lift H 737 G unser Zuhause, als wir für die zweite Auflage der Via Francigena unterwegs waren. Ich hatte damals auf Freeontour in einem Logbuch über meine Erfahrungen geschrieben. Dies war seinerzeit mein Resümee am Tag vor der Rückgabe:
Der LMC Breezer Lift H 737 G hat uns die Recherche erheblich erleichtert und verschönert. Danke, liebes LMC-Team!
Haben Sie Interesse an der Rückmeldung einer ziemlich unerfahrenen Wohnmobilnutzerin zu diesem Fahrzeug? Das ist mir unterwegs aufgefallen:
- Fiat Fahrzeug
- Viel Stauraum. In jeder Tür haben vier Thermosflaschen oder große PET-Flaschen Platz. Außerdem gibt es weitere Ablagen und Fächer.
- Raucher freuen sich bestimmt auch über den abnehmbaren Aschenbecher. Wir haben dessen Platz für eine Babyflasche genutzt.
- Das Fahrzeug fährt sich wie ein PKW und hat handliche Rangiermaße
- Zusammen mit der Rückfahrtkamera bilden die großen Außenspiegel die besten technischen Voraussetzungen für problemloses Einparken.
- Die schwarze Front ist sehr hübsch und unterscheidet sich angenehm von dem Einheitsweiß aller anderen Wohnmobile.
- Praktisch ist das Klemmbrett, das sicherlich für Reiseunterlagen gedacht ist. Wir haben es für die Tickets genutzt, die wir bei Autobahnfahrten in Italien von einer Mautstation zur nächsten verwahren mussten.
- Der ausschaltbare Beifahrerairbag hat uns ein sehr entspanntes Reisen ermöglicht. Nele konnte so auf dem Beifahrersitz mitfahren, sodass ich hinten bei Cari sitzen konnte und sie trotzdem im Blick hatte.
- Alle Gurte sind lang genug für Babyschalen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wir treffen öfters auf Fahrzeuge, in denen der Gurt zu kurz für Babyschalen ist.
- Wir haben nicht herausfinden können, ob und wie man die Karte im Navi einnorden kann. Ich wüsste gerne, in welche Himmelsrichtung ich unterwegs bin. Wenn sich die Karte ständig dreht, macht mich das ganz wuschig, besonders im Gebirge auf Passtraßen. Die Windrose bekommt man zwar angezeigt, aber nur in der einfachen Karteneinstellung, nicht bei Navigation zu einem konkreten Ziel.
- Das Navigationsgerät ist mit der Aufbau-Batterie verbunden, müsste aber von meiner Logik her an der Starter-Batterie hängen, sodass man – auch wenn die Aufbau-Batterie leer ist, beim Rangieren noch die Rückfahrkamera nutzen kann.
- Für unsere Familie wäre ein fünfter Sitz mit Gurt prima, denn ansonsten hat das WoMo ja reichlich Platz. Ließe sich das auf Kundenwunsch durch Drehung des Sitzes direkt hinter dem Beifahrersitz lösen? Oder gibt es außer uns keine fünfköpfigen Familien, die ein Wohnmobil mit diesen Außenmaßen favorisiert?
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Aufbau außen
- Viel Stauraum – wenn man ihn nicht komplett mit Fahrrädern blockiert…
- Uns fehlte nämlich eindeutig ein Fahrradträger. Das immer wieder nötige Ein- und Ausladen, Zusammen- und Auseinanderbauen von Fahrrädern und Anhänger war zeitraubend und nervig.
- Die stabilen – und doch beweglichen – Zurrösen im Gepäckabteil erleichtern die Sicherung der Ladung ungemein
- Wir haben in Wohnmobilen anderer Fabrikate unterwegs gesehen, dass die Gasflaschen von außen zugänglich sind. Das hat in meinen Augen den Vorteil, dass man sich den Zugriff auf die Gasflaschen, an deren Verschluss man ja mindestens zweimal täglich drehen muss, nicht durch zu viel Gepäck blockiert. Bestimmt hat es auch Nachteile, die Sie gut abgewogen haben, es fiel uns nur auf.
- Das Außenlicht über der Aufbautür ist sehr praktisch auf dunklen Stellplätzen.
- Technik Aufbau
- Die TV-Sat-DVD-Kombination ist prima und bringt sehr gute Bildqualität.
- Der Außentemperaturfühler des Aufbaus zeigt nach der Fahrt falsche Werte an, sie liegen immer deutlich höher als die des FIAT-Fühlers und als die reale Temperatur. Nach längerer Standzeit stimmen die angezeigten Temperaturen. Wurde für den Fühler vielleicht ein unglücklicher Messpunkt gewählt? (Ein Beispiel hier: Innen 22,2°C – außen vielleicht 22,8°C oder aber 9,0°C)
- Viel Licht, zweckmäßig verteilt. Eigentlich gibt es gar nichts zu meckern, wenn ich aber einen Wunsch frei hätte, gäbe es noch eine Art Leselampe für die Mitfahrer von besonders empfindlichen Fahrern, denen das Hauptlicht bei Nachtfahrten zu hell ist.
- Die Heizung war selbst bei Minusgraden in der Nacht stark genug. Das WC verwandelt sich quasi zur Sauna, wenn bei geschlossener Tür auf 20 Grad geheizt wird.
- Nachdem ich endlich verstanden hatte, wie sie sich einstellen lässt, war sie perfekt-
- Wenn ich mir ein Wohnmobil kaufen würde, hätte es eine Heizung, die sowohl mit Gas, als auch mit Strom läuft. Strom bekomme ich ja an vielen Camping- und Stellplätzen zu einem Pauschalpreis und müsste so für die jeweilige Heiznacht nicht extra zahlen.
- Es ist sehr durchdacht, Starter- und Aufbau-Batterie voneinander zu trennen. Wir waren an einem Tag nach nur kurzer Fahrt früh am Ziel, hatten dort keinen Stromanschluss und Armin saß bis abends spät vor dem TV. Morgens ging dann ohne (für uns erkennbare) Vorwarnung der Strom weg. So durchdacht es ist, die beiden Batterien zu trennen, so nett wäre es, ein paar Minuten vorher mit einem akustischen Signal zu warnen.
- Zwischenzeitlich habe ich über einen Spannungswandler nachgedacht, um die Akkus für mein GPS und Armins Handy-Dinosaurier zu laden. Wir haben uns dann mit gekauften Batterien und längeren Restaurantbesuchen in der Nähe einer Steckdose beholfen.
- Wohnen
- Viel Stauraum, vor allem unter den Sitzen.
- Die drehbaren Vordersitze sind so praktisch, wenn man essen oder fernsehen will. Das ist zwar keine spezifische Besonderheit des LMC Breezer Lift H 737 G, aber trotzdem einfach klasse! (Und von meinen zwei vorherigen Begegnungen mit Wohnmobilen kannte ich solch einen Luxus noch nicht)
- Während der Fahrt saßen Cari und ich hinten auf der Bank. Wir beide hätten gerne einen besseren Blick aus den Fenstern gehabt, aber leider lassen sich die hübschen Vorhänge nicht auf der kompletten Breite der Fenster zur Seite schieben. Wäre es ein eigenes Fahrzeug, hätte ich sie mit Flausch und Klett versehen, sodass ich sie während der Fahrt hoch rollen könnte.
- Die Spaltmaße sind zu groß für ungeschickte Menschen wie uns: einer unserer Akkus für das GPS verschwand auf Nimmerwiedersehen in einem Ritz unter dem Beifahrersitz, nachdem er vom Tisch gerollt war.
- Der Tisch kann übrigens nicht richtig festgestellt werden. Aber das scheint ein Defekt zu sein und nicht der Regelfall, wie uns bei der Übergabe erklärt wurde.
- Clever gelöst ist die Frage, ob der linke Mitfahrer Beinfreiheit braucht oder man eine Eckbank haben will. Einfach das Holzbrett drehen!
- Der Mülleimer macht mir nicht den robustesten Eindruck. Würde ich dieses Wohnmobil kaufen, könnte ich sicher sein, dass dies eines der ersten Teile wäre, die ich nachbestellen müsste.
- Die Kleiderhaken könnten etwas tiefer im Raum montiert sein. Bei jedem Schließen der Tür haben wir die vordere Jacke eingeklemmt.
- Kochen
- Viel Stauraum. Obwohl zwei Schubladen mit Babyfutter belegt waren, hatten wir noch reichlich Platz für Geschirr und eigene Vorräte.
- Drei Flammen am Gasherd! Super! Das bescherte uns manch ein leckeres Abendessen, während wir gleichzeitig für die Babys Fläschchenwasser abkochen konnten.
- Der Kühlschrank ist riesig und lädt richtiggehend zum Selberkochen ein.
- Irgendwie verstehe ich nicht, warum der Kühlschrank nur mit Gas läuft, aber ein Eisfach hat. Alles Gefrorene würde doch schmelzen, wenn man mit dem WoMo fährt und dafür das Gas abdreht.
- Die Spüle ist groß genug für das tägliche Spülen und das Wasser läuft sogar ab, wenn man nicht ganz genau in der Waage steht.
- Mit leerer Aufbau-Batterie kann man nicht einmal den Piezo-Zünder am Herd bedienen. Gut zu wissen, beim nächsten mal nehmen wir Streichhölzer mit.
- Körperpflege
- Im WC-Raum ist herrlich viel Platz für alle Badezimmerutensilien. Falls man das Fahrzeug aber zu viert nutzt, gibt es bestimmt Streit um die zwei Handtuchhaken.
- Die Duschtür mit einem Druckknopf zu befestigen ist eine geniale Idee.
- Wir haben Toilette, Waschbecken und Dusche nicht benutzt, waren aber sehr froh, dass wir sie hätten benutzen können, wenn wir weder Sanitäranlagen auf dem Stellplatz noch Büsche beim wilden Campen gefunden hätten.
- Besonders pfiffig finde ich die WC-Tür, die zur Schlafzimmertür wird, wenn sie ganz geöffnet wird und auf diese Weise in den zweiten Türrahmen passt.
- Schlafen
- Viel Stauraum, sogar Geheimfächer!
- Die hinteren Betten haben grade noch die richtige Höhe, um auch im Halbschlaf hinauf und hinab klettern zu können.
- Die Höhe war für uns daher auch ideal zum Wickeln der Zwillinge.
- Armin hatte manchmal morgens Rückenschmerzen, ich fand das Bett sehr bequem. Nicht jedes WoMo Bett hat unter den Matratzen auch Lattenroste.
- Ideal für uns war die Möglichkeit, mit den Zwischenstücken aus den zwei Einzelbetten eine große Liegefläche für die ganze Familie zu machen. Wir Großen schiefen außen, die Babys in der Mitte. Bei unserer Probetour schliefen wir sogar zu fünft dort, ohne uns nachts gegenseitig zu wecken.
- Was ich mich aber gefragt habe: warum ist das Zwischenteil kürzer als die beiden eigentlichen Betten?
- Dass es keine feste durchgängige Liegefläche war, hatte für mich den Vorteil, dass ich den wasserfesten Matratzenschoner (zum Schutz gegen nächtliche Bäuerchen) und das eigentliche Laken ganz unkompliziert ohne Kletteraktionen aufziehen konnte
- Das Hubbett gefällt mir von der Idee auch sehr gut, besser als ein Alkoven, wir haben es allerdings nicht genutzt.
Und hier noch einige Außenfotos von unterwegs: