„Nikolaus komm in unser Haus…“ singen die Kleinen heute morgen nach dem Aufwachen. Nele korrigiert sich: „Nikolaus komm AN unser Haus…“, dreht sich zu mir uns erklärt: „Er darf ja nicht rein, wegen Quarantäne!“

Mein Mutterherz blutet. So viel Vernunft bei so einem magischen Thema!

Aber gut. Wir hatten die Stiefel ja vor die Haustür gestellt und das Podest war dem Nikolaus ohne Probleme zugänglich. Glück im Unglück! Einen der für den Nikolaus bestimmten Kekse hatte gestern Abend der Hund schon gefressen. Heute morgen waren auch die anderen Kekse vom Teller verschwunden und das Milchglas leer. Dafür waren die Stiefel gut gefüllt und es standen sogar noch Tüten daneben.

Die Mädchen haben noch eine ganze Weile überlegt, wie es denn der Nikolaus mit Etagenwohnungen hält, wenn er während der Corona-Quarantäne seine Geschenke verteilt.

Ansonsten haben wir heute ganz entspannt den letzten Rest der Schulaufgaben erledigt, die in der ersten Quarantänewoche nicht geschafft wurden. Den Nachmittag haben wir nach dem Motto „Wenn wir nicht zum Weihnachtsmarkt können, machen wir es uns eben hier schön“ vor dem Kamin verbracht, Glühwein geschlürft und Maronen geröstet. Beides schmeckt uns zuhause genauso gut wie auf dem Weihnachtsmarkt – und kostet nur einen Bruchteil! Der Plan ist geschnürt: Wir gehen in der kommenden Quarantänewoche noch öfter auf den Heimweihnachtsmarkt. Jetzt müssen wir nur noch festlegen, ob es Waffeln, Paradiesäpfel, Schokobananen, Crêpe, Lumumba, gebrannte Mandeln, Reibekuchen oder Champignons mit Kräuter-/Knoblauch-Dip gibt.

Symptome: Erwiesenermaßen (!) typische Erkältungssymptome, weiterhin bei allen.

Stimmung: Müder Start, gute Laune nach den Schularbeitserfolgen, Frust nach einem doofen Videochat, Entspannung am Kamin.

Gedanken: Wie schön, dass der Nikolaus zu uns gefunden hat – und die Kinder immer noch bedingungslos an solche magischen Momente glauben.

Gefühle: Uns geht’s gut!

Handlungen: Abwehr eines unangemeldeten Besuchers an der Haustür. Er zeigte Verständnis.

Entscheidungen: Aurelia geht morgen noch nicht zur Schule. Erst muss die Triefnase und der Bellhusten verschwinden.

Hilfe: Außer dem Nikolaus müssen noch mindestens zwei verschiedene Sterbliche an der Tür gewesen sein und Leckereien abgestellt haben. Vielen Dank im Namen meiner Kinder <3

2 thoughts on “Quarantäne Tag 8

  1. Sag mal, Seit wann kommt der Nikolaus eigentlich morgens? Ist mir gestern schon woanders aufgefallen.
    Bei uns kam der Abends. Mal in echt, das kam aber nicht so gut,weil ich ihn trotz bart mit Mama angesprochen habe und danach habe ich ihn immer verpasst weil ich in der Wanne saß. Jedenfalls kam der Abends. und hinterließ einen bunten Teller mit Süßigkeiten , von denen die meisten mein Vater aß, und eventuell ein kleines Spielzeug.. Mit den Stiefeln morgens, das war die Barbara ein paar Tage vorher.

    1. Ach, in unserer Kindheit war das alles ja total anders, aber auch in jeder Familie war es anders. Bei mir gab es auch Barbara am 4. Dezember morgens mit einer kleinen Süßigkeit – aber ohne Stiefel. Die mussten für den Nikolaus geputzt werden und am 5. Dezember rausgestellt werden, dann fand ich am 6. Dezember morgens ein paar Nüsse plus Apfel darin.
      Es gab dann noch eine Nikolausfahrt der Naturfreunde am Wochenende nach Nikolaus, zu der eben dieser auch eingeladen wurde. Er brachte auch den Knecht Ruprecht. Alle mussten singen, ein Gedicht aufsagen und musizieren. Dann wurde aus einem goldenen Buch vorgelesen und als Fazit aus dem Vorgelesenen gab es entweder eine kleine Tüte mit Mandarine, Apfel, Nüssen und Schokokugeln – oder die Rute auf den Po, bis wir nicht mehr sitzen konnten…

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