Auf dem Weg in den Süden gab es 71 Tunnel – wie praktisch zum Zählen lernen für meine Beifahrerin und zum Wachbleiben für mich. Vor dem längsten, dem Gotthard, gab es einen Stau, dahinter eine Pause.
Gegenstand des Tages war eindeutig das Seifenblasenschwert. Alle hatten dadurch gute Laune und ausreichend Bewegung.
Auf dem Rastplatz Gotthard Süd war ich auch schon bei der Recherche im Dezember. Dort standen wir auf dem Rückweg von Italien im Stau nach Norden, genau auf Höhe der Autobahnraststätte in der Gegenrichtung. Im Radio hatte ich gehört, dass es eine Vollsperrung in beide Richtungen von mindestens zwei Stunden gab, also nutzte ich die Wartezeit, um über die Leitplanke zu klettern und gemütlich zur Toilette zu gehen, kalte Getränke zu kaufen und mir die Füße zu vertreten. Etliche andere Wartende nutzten die Gunst der Stunde auf gleiche Weise.
Etwa 20 m vor unserem Wohnmobil stand ein Reisebus mit polnischem Kennzeichen, darin saß eine asiatische Reisegruppe, deren Mitglieder direkt nach dem Stillstand erst einmal alle ausstiegen, um Fotos und Selfies zu machen, dann aber wieder einstiegen, in der Erwartung, es gehe bald weiter. nach zweieinhalb Stunden stiegen die Passagiere nach und nach wieder aus und wollten es uns gleich tun. Das Problem war nur, dass sie allesamt kleiner waren als die Europäer, die bislang über die Leitplanke geklettert waren. Sie mussten sich gegenseitig helfen, um dieses Hindernis überwinden zu können. Als etwa 15 von ihnen in der Raststätte verschwunden waren, kam im Radio die Nachricht, dass der Tunnel wieder offen ist. Nun dauerte es zwar in unserer Fahrtrichtung noch eine ganze Weile, bis es wieder los gehen konnte, schon nach wenigen Minuten kamen aber in Gegenrichtung die ersten Autos die Fahrbahn herunter gerast. Also standen die Toilettengänger auf der einen Seite, der vollkommen aufgelöste Busfahrer und die anderen Passagiere auf der anderen Seite und suchten gemeinsam nach Lücken im fließenden Verkehr. Leider hatte ich ein eingeschlafenes Baby auf dem Arm, sonst hätte ich nur zu gerne ein Foto oder Video davon gemacht, wie sie rufend und gestikulierend da standen bzw. über die Autobahn hoppelten.
Ich Dussel hatte morgens um halb Fünf im Hotel das Passwort für meinen Blog geändert. Als ich abends für euch den Tag zusammenfassen wollte, stellte ich fest, dass ich es vergessen hatte. es kam mir trotz etlicher Anläufe in den folgenden Tagen nicht mehr in den Kopf. Also konnte ich von unterwegs hier nicht mehr bloggen und mache dies nun von zuhause aus.
Erkenntnis des Tages: neues Passwort unbedingt notieren, besonders wenn man so dauermüde ist wie ich