Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Überschrift einmal wähle. Vor zehn Jahren hätte ich sogar jeden für verrückt erklärt, der sich auch nur ausmalte, dass ich dort einmal hinreisen würde. Und dann schrieb ich vor fünf Jahren einen Wanderführer, für den wir dreimal nach Mallorca flogen. Meine Mutter kannte die Insel ja gut und schickte mich in die schönsten Ecken. Einheimische Guides und gute Touristiker taten ein Übriges, um in mir eine echte Zuneigung zu dem Mallorca zu wecken, das fernab des Sonne-und-Strand-Tourismus liegt.
Nun bot sich über Weihnachten die großartige Gelegenheit, einige Tage bei Freunden auf Mallorca zu leben. Denn für einen Hotelaufenthalt fehlte mir angesichts der Corona-Ansteckungszahlen der Mut. Die Kinder sind ja leider immer noch ungeimpft.
Die Formalitäten mit den komplizierten Einreiseformalitäten erinnerten mich an die Visumsanträge für die Fernreisen meiner Jugend. Bis zum letzten Tag zitterte ich, ob alles glatt läuft, denn erst am Tag vor unserer Abreise wurde Spanien zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft. Aber kaum saßen wir im Mietwagen, fiel alle Last von mir. Die Kinder jolten, weil ich zuerst den Scheibenwischer nicht fand und dann die Wolken so tief zogen, dass wir uns auf der Autobahn fast in Schrittgeschwindigkeit durch den Nebel tasteten. Die eine sang ein englisches Regenlied, die zweite lachte sich kaputt über die lustigen Ortsnamen und die dritte fluchte, weil sie im Autoradio keinen Sender fand, dessen Wellen stark genug für diesen Nebel waren. Dann drehte sie sich zu mir und seufzte: „Hach, Urlaub! Mama, das Reisen habe ich sooooo vermisst!“
Das gefiel dem Wettergott so gut, dass er die Wolkendecke aufbrechen ließ. Nun wurden links von uns die Berge fantastisch beleuchtet, alle reifen gleichzeitig: „Die Berge!“ und ich musste versprechen, dass wir alle zusammen wandern gehen. Dazu kamen wir in den zehn Tagen leider nur einmal, weil es für die Kinder noch viel mehr zu erleben gab.
Nun sitzen wir hier, schauen uns die Fotos unserer gemeinsamen Wanderung auf den Puig d’Alaró an und haben einen Familien-Fernwehanfall. Dort sind wir am 1. Januar – quasi als Neujahrsspaziergang – nur im T-Shirt über den Wolken gewandert. Wir alle wollen raus aus dem kalten rheinischen Regen und zurück nach Mallorca. Keine Wanderung dort kann so anstrengend sein, wie der tägliche Schulweg langweilig ist…
Infos zur Tour:
- dramatische Anreise auf holpriger, einspuriger Bergstraße
- Parken am und Einkehr im Restaurant Es Verger
- 5,3 km Rundwanderung
- 2 Stunden reine Laufzeit
- 4 Geocaches
- Bergpfade, Treppenwege und ein Stück wenig befahrene Bergstraße
- Burgruine, Kapelle und Einkehr auf dem Puig d’Alaró
- Stieleichen, Baumerdbeeren und viel Natur
- unbezahlbar: die Kinder haben zum ersten Mal in ihrem Leben die Wolken von oben gesehen
Mai 2020 sollte es für uns nach „Malle“ gehen… was dann passierte weis jeder. Wir waren vor Jahren schonmal, auch im Mai, im Raum Cala Rajada und auf der Seite von Mallorca unterwegs und wollten diesmal die Region um Serra Tramuntana erkunden. Hotel war in Inca gebucht dazu ein Mietwagen. Auch wollten wir den Wanderführer testen.
Naja der Wanderführer ist im Moment bei meiner Schwester, die hofft im Frühjahr mit ihrem Partner Urlaub auf Mallorca machen zu können.
Wenn man sich abseits der Badetouristen aufhält ist es traumhaft.
Irgendwann wird es klappen…..
Ich war ja ungefähr um die gleiche Zeit auf Lanzarote. Die Ein und Ausreiseformalitäten fand ich auch befremdlich. Visum geht einfacher!
Vor allem beim Früheinchecken ins Flugzeug musst Du die Bescheinigung vom AA vorliegen haben und eine Buchungsnummer des Veranstalters, die irgendwie fehlte. Auf dem Rückweg mit dem Handy dreimal so fummelig. Bis zur Sitzplatzreservierung habe ich mich durchgekämpft, diesmal Bescheinigung für das AA, dass sie mich wieder reinlassen, erfährt man aber erst beim einchecken. Boardingpass gab es aber rückzu nicht online, das heißt ich musste genauso lange in der Schlange stehen, als hätte ich gar nichts gemacht.
Info für dich: Ich schaffe z. zT ca. 10km wandern mit Stock auf bröseliger Lava.
Heute schrieb sogar der Stadtanzeiger, dass dieser Winter außergewöhnlich trüb und dunkel ist in NRW.