Eine der letzten Recherchen für das neue Buch Düsseldorf mit Kindern* führte uns am ersten Feriensonntag noch einmal in die Landeshauptstadt. Für Daniel von Locked Room* hatten wir im letzten März bei widerlich kaltem Winterwetter schon erfolgreich eine Agentenmission absolviert. Werden wir also erneut um Hilfe gebeten, stellen wir ohne jedes Zögern eine Hilfstruppe zusammen.

Die Geschichte:

Der Leiter eines Expeditionscamps bittet uns um seine Hilfe. Der Professor und seine Forscher haben vor einiger Zeit im Dschungel einen Tempel entdeckt, in dem ein wertvoller Schatz versteckt war. Leider wurde dieser auch von Dieben entdeckt, die den Schatz stahlen und im Dschungel versteckten. Unsere Aufgabe ist es nun, innerhalb einer Stunde den Schatz zu finden und an seinen ursprünglichen Platz zurück zu stellen.

Das Spiel:

Unser Rettungsteam bestand aus drei Erwachsenen und fünf Kindern. Der Raum ist eigentlich für 6 Spieler zwischen 8 und 12 Jahren konzipiert. Wir durften aber alle rein, auch wenn drei Spieler ein Jahr zu jung und drei Spieler einige Jahrzehnte zu alt waren.

Schon im Erdgeschoss begann das Briefing: Ein aufgeregter Mann machte die Kinder mit Koffer, Westen und Tropenhüten zu Expeditionsteilnehmern und hastete mit uns die Treppe hinauf zum eigentlichen Start im Preshow-Room. So heißt der Warteraum für Eltern, in dem die Kinder die Story und die Regeln erklärt bekommen. Im Notfall können die Spieler jederzeit das Spiel verlassen und in diesen Raum zurückkehren.

Wir waren sehr dankbar dafür, denn zwei Expeditionsteilnehmer stiegen vorzeitig aus. Cari hatte schon in dem Preshow-Raum etwas Angst und wollte lieber unten auf uns warten. Peter war eindeutig zu groß für einen Kids-Escaperoom und stieß sich ständig den Kopf. Er fand es sehr interessant, den weitere Fortgang der Expedition auf dem Bildschirm des Spielleiters zu beobachten.

Ohne große Schwierigkeiten fanden die restlichen Expeditionsteilnehmer ihren Weg in den Dschungel. Der Raum war so selbsterklärend, dass auch die Teilnehmer, die noch nie in einem Escaperoom waren, sofort wussten, was zu tun ist. Hier im Dschungel war es gut, dass die Kinder wussten, wie ein Funkgerät bedient wird. Denn dort wurden wir mit Tropenfrüchten- und Tieren konfrontiert, fanden Schatzkisten und suchten nach den richtigen Zahlenkombinationen für die Schlösser, die uns davon abhielten, die Kisten sofort zu öffnen. Wenn wir zu lange auf dem Holzweg herumstolperten, konnte Daniel uns über Funk helfen.

Ich würde euch gerne jedes liebevoll gestaltete Detail dieses Escapespiels erzählen, aber das geht leider nicht, ohne zu viel zu verraten. Alles passte zur Story, wir tauchten tief ins Thema ein und vergaßen fast, dass wir gar nicht im echten Dschungel waren. Die Hüte und Westen machten es noch authentischer. In manch einem Moment war ich nicht sicher, ob die Kinder auf die Frage „Wo bist du?“ wirklich „Düsseldorf“ geantwortet hätten.

An keiner Stelle hing eine Uhr, sodass wir gar nicht wussten, ob wir gut in der Zeit lagen. Das machte Aurelia nur ganz am Anfang unruhig, später waren alle so im Flow, dass es uns vollkommen egal war, wieviel Zeit uns noch blieb. Fragen, Vermutungen und Antworten flogen hin und her, am Ende konnten wir uns stolz mit High Five abschlagen, weil die Mission erfolgreich beendet werden konnte.

Peter und Daniel nahmen uns im Empfang und während wir Erwachsenen das Abenteuer Revue passieren ließen, flitzten die Kinder noch einmal in den Dschungel, um Cari zu zeigen, was sie verpasst hatte. Sie nahm es gelassen, denn immerhin hatte sie eine Stunde lang mit Daniels Frau und ihren Töchtern Peppa Pig* schauen können.

Im Anschluss an diese Expedition war für uns aber noch nicht Schluss. Daniel berichtete uns davon, dass Düsseldorf von Monstern heimgesucht wurde. Wir hatten 2 1/2 Stunden Zeit, um im Volksgarten/Südpark insgesamt 8 Monster zu jagen. Er stattete uns mit einer Tasche und einem Tablet aus und drehte uns in die richtige Richtung. Schon ging es los auf Monsterjagd. Mit vollem Einsatz verfolgten wir barfuß ein Wassermonster durch einen Teich, wagten uns in ein Labyrinth und auf die größten Kletterspinnennetze, die wir jemals gesehen haben.

Dass die Monster als Augmented Reality im Hilfe der Kamera auf dem Tablet in die echte Welt projiziert wurden und sich sogar bewegten, haben die Kinder gar nicht wahrgenommen. Auch die anderen Interaktionen mit dem Tablet hatten einige Längen, z.B. beim Vorlesen längerer Dialoge. Eigentlich schön, denn die Kinder wandten sich von dieser Technik ab und genossen die Natur im Park. Erst wenn wir in die Nähe des nächsten Monsters kamen, wurde es wieder spannend.

Natürlich war bei den hohen Temperaturen auch ein Zwischenstopp beim Eiswagen nötig. Wir Erwachsenen wussten zwar, dass nach erfolgreicher Mission ein Eisgutschein auf alle wartete. Aber keiner von uns verriet es. Denn was ist besser als ein Eis an einem heißen Sommertag? Richtig! Zwei Eis !!!

Unser Fazit:

Ein großartiger Escaperoom für Kinder und Einsteiger zu einem wirklich guten Preis. Hier kommt alles vor, was für Familien mit Grundschulkindern einen guten Raum ausmacht: verständliche Story, gute Rätsel, authentische Dekoration und „der beste Spielleiter, den wir je hatten“ (O-Ton Aurelia).

Infos:

Der Raum „Die Dschungel-Expedition“ kostet pauschal 120 €, egal ob es 6 Kids & Teens sind oder 2 Erwachsene mit 4 Kindern.

Die Outdoor-Missionen „Monster in the City“ und „Operation Fuchsjagd“ kosten pro Team 159 €, in einem Team muss ein Erwachsener sein, der bis zu 7 Kinder und Jugendliche begleitet und auf den Straßenverkehr achtet.

Die weiteren Räume und Outdoor-Missionen sind auf Erwachsene zugeschnitten. Hier gibt es eine Preisstaffel wie in den meisten anderen Escapegames: 2 Spieler 80 €, 3 Spieler 100 €, 4 Spieler 120 €, 5 Spieler 130 € und 6 Spieler 140 €. Das sind wirklich faire Preise.

Bei „Serial Killer“ wird die Waffe eines mutmaßlichen Serienmörders gesucht und bei „Motel“ verschwindet euer Chef eine Stunde vor einer wichtigen Rede. Mich würde „Das Ticket ins Ungewisse“ reizen, bei dem die Spieler in einen nachgebauten amerikanischen Schulbus steigen und es neben der üblichen Zeitbegrenzung auf 60 Minuten auch noch eine 90-Minuten Variante (+ 30 €) mit mehr Rätseln und sogar eine 120-Minuten-Variante (+ 60 €), bei der schon der Weg zum Bus erspielt werden muss. Wer wagt sich mit mir in den Bus?

„Das Elexier der Macht“ ist eine Outdoor-Mission für Anfänger und Familien mit bis zu 7 Spielern ab 15 Jahre für 159 €. Junggesellenabschiede bis zu 20 Personen können „Beat the Bachelor“ und „Beat the Bride“ für 99 -199 € spielen. Sogar für Schulklassen gibt es ein Outdoor-Spiel.

Die Anreise ist mit ÖPNV sehr bequem, Locked Room* liegt zwischen den Haltestellen Ellerstraße und Oberbilk.

*Werbung? Ja! Durch Nennung von Firma, Produkten und Dienstleistungen. Für die Beschreibung im Blog erhalten wir keine Bezahlung. Der Rätselraum und die Outdoor-Mission gehören zu meinen Buchrecherchen.

(c) Die Fotos der Expedition hat Tina Halfmann gemacht, danke dir <3

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