Heute war eine ganz besondere Überraschung in meinem Briefkasten:
Eine Postkarte von Steffen A. Pfeiffer aus Freiberg am Neckar.
So weit, so unspektakulär.
Warum ich mich so darüber gefreut habe, muss ich euch näher erzählen: Die Postkarte ist Din A 5 groß und zeigt Motive, die Steffen A. Pfeiffer während seines Pilgerweges aufgenommen hat. Auf der Rückseite ein Stempel des Pilgers mit einem Hinweis auf den Camino Mallorquin, weil er ja weiß, dass ich momentan für einen Mallorca-Führer recherchiere.
Wer ist Steffen?
Er pilgerte aus privaten und öffentlichen Motiven vom 19. Juli 2016 bis zum 29.09.2016 von zuhause bis nach Rom, denn zum einen wollte er seinen 50. Geburtstag auf ganz besondere Weise verbringen und zum anderen ist er seit einigen Jahren Menschenrechtler. Nicht einfach nur als zahlendes Mitglied in einem Verein, sondern ganz aktiv mit eigenen Ideen und einem extrem starken Antrieb. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und ist in manchen Ansichten sehr weit weg vom Mainstream. Auch ich teile längst nicht alle seine Ansichten zu den unzähligen Themen, zu denen er sich täglich bei Facebook, Instagramm, Twitter, … positioniert. Aber das muss auch nicht sein, um Achtung vor einem Menschen zu haben, der für seine Meinung eintritt und die Welt zum Positiven verändern will.
Wasser ist Lebensrecht ist die Überschrift über all seine Aktivitäten. In diesem Sommer nannte er es walk4water2.rome, weil Steffen seinen zweiten Walk for Water (ursprünglich auf drei Jahre angelegt vom Nordkap über Santiago de Compostella, Rom, Jerusalem und Mekka) nun in kleineren Häppchen unternimmt und eben von Juli bis September von Freiberg nach Rom pilgerte. Und er hat es geschafft: Pünktlich zu seinem Geburtstag kam er in Rom an und konnte sogar ein paar Worte mit Papst Franziskus wechseln – der Papst ließ sich sogar auf ein Selfie ein!
Kennen gelernt hatten wir uns durch einen Zufall: Bei meinen Recherchen zur Via Coloniensis machte ich Rast in einer Schutzhütte in der Südeifel und entdeckte auf der Bank eine Bibel. Steffen brauchte sie auf seiner Pilgerfahrt auf seinem ersten Walk for Water (vom Nordkap nach Santiago de Compostella) nicht mehr, versah sie mit seiner Homepage und ein paar netten Worten und ließ sie für den nächsten Leser zurück. Der war nun ich, denn als alte Bookcrosserin konnte ich einem ausgewilderten Buch nicht widerstehen. Ich informierte ihn über meinen Fund und konnte mich in den vergangenen Jahren bei seinen nächsten Pilgerprojekten nützlich machen, indem ich ihn für eine Tasse Tee beherbergte, als er erneut vom Nordkap auf dem Jakobsweg unterwegs war und nur 600 m von meinem Haus vorbei marschierte und ansonsten immer wieder einmal über die von mir schon gelaufenen Pilgerwege informierte, besonders eben in diesem Sommer auf der Via Francigena. Selten bekomme ich von Lesern und Pilgern einen Dank für meine Hilfe, deshalb freue ich mich sehr über diese Karte vom Wasserpilger.