Endlich ist der doofe Wackelzahn raus.

Er hing in den letzten Tagen immer schiefer, aber war an einem kleinen Zipfel immer noch fest. Aurelia hatte gehört, dass es Unglück bringt, wenn sie ihn herausdreht oder herauswackelt. Okay, jedem sein eigener Aberglaube. Vielleicht war es aber auch nur eine Ausrede, weil sie die ganze Zeit ziemliche Angst hatte, dass ein herausfallender Milchzahn Schmerzen verursacht.

Jedenfalls verlor sie ihn mittags auf dem Weg zur Kantine. Ihre Lehrerin gab ihn Aurelia sorgfältig verpackt mit nach Hause, falls die Eltern ihn bestaunen oder die Zahnfee ihn abholen will.

Zu meiner Wackelzahnzeit gab es hier im Haus noch keine Zahn- oder andere Feen. Aber die Zeiten ändern sich und so gibt es in der heutigen Zeit in jedem Haushalt mit Kleinkindern Ladeplätze für die Zahnfee, die Windelfee, die Töpfchenfee und einige andere Kolleginnen. Erst am Samstag auf einem Kindergeburtstag erfuhr ich von der Mutter des Geburtstagskindes, dass am 3. Geburtstag die Schnullerfee kommt. Die würde hier arbeitslos und depressiv, wir haben und hatten nämlich bei keinem der Kinder Schnuller in Gebrauch, die mühevoll abgewöhnt werden könnten.

Aber dafür hatte die Zahnfee letzte Nacht ihren ersten Einsatz. Durch die lange Wackelzeit hatte ich Gelegenheit, einen Brief im Namen der Fee zu schreiben. Der landete mit einer Milchzahnsammeldose, einem Wackelzahnübersichtsplan und einer glänzenden Zwei-Euro-Münze in einem Umschlag. Auch das Erinnerungsbild an unsere Safaris legte ich bei.

Beim Aufstehen war die Freude groß. Der Zahn wurde sofort in das Döschen gelegt, die ersten Eintragungen in das Zahnfee-Zertifikat gemacht und das Erinnerungsbild mit zur Schule genommen. Dort hatten die Kinder ja im aktuellen Half Term das Thema Safari, da passen Strauß, Alpaka & Co. sehr gut. Hoffentlich hatte Aurelia überhaupt Gelegenheit, es ihrer Lehrerin zu zeigen, heute waren ja Disney Day (Bühnenprogramm) und International Day (Schulfest).

 

2 thoughts on “Besuch von der Zahnfee

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