Als wir am 29. August vom Badeurlaub an der Ostsee zurück kamen, lagen schon die ersten Lebkuchen und Dominosteine in den Aldi-Regalen. Bei 24 Grad konnte ich Ende August noch widerstehen.

Heute war nicht einmal der Geist willig: nachts sprang die Heizung an, weile s so kalt war und nach einer Hunderunde durch 9 Grad kalten Nieselregen war mein letzter kleiner Widerstand gebrochen. Das Fleisch ist sowieso immer schwach, wenn es um Nougat und Lebkuchen geht.

Köstlich, diese total frischen weichen Lebkuchen. Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich sie ja noch (angeblich!) als Fotomotiv zu meinem Buch „Weihnachtsgeschichten aus der Eifel“ gekauft. Aber dieses Jahr war es die pure Genusssucht.

Zur Mittagspause sitzen also meine Mutter und ich vor dem prasselnden Kaminfeuer. Der Tee dampft in den Tassen, wir hören Beatles, Westernhagen und Queen im Rockradio. Sie hat eine komplette Packung Butterspekulatius intus, ich eine Drittel Packung Lebkuchen mit Vollmilchüberzug. Für mich müssen es die ganz billigen vom Discounter sein, weil die (zumindest im September) frisch und weich sind. Die teuren Sorten werden oft harten Hagelzucker, Krokant, Oblaten oder Zuckerglasur im Rezept. Das verdirbt mir nur den Genuss.

Könnt ihr den Weihnachtssachen bis zum 1. Advent widerstehen?

Ich esse die Sachen lieber im September frisch, als im Dezember alt und ausgetrocknet. Und wer weiß, ob ich im Dezember Zeit dazu finde. Außerdem: wenn es in diesem Jahr um Weihnachten wieder so warm wird wie 2016, wird am Heiligabend eben gegrillt!

Carpe Diem – auch bei Konsumrausch und Klimawandel!