Tür 11 führt zu meiner Kota.

Das ist ein sechseckiges Holzhäuschen mit Fensterchen, Sitzbänken und einem Grill in der Mitte.

Während des Hausumbaus entdeckten mein damaliger Partner und ich sie bei einer Baumesse und wollten sie unbedingt haben.

Wir nutzten sie anfangs kaum, weil wir ja so viel mit dem Umbau zu tun hatten. Später war uns im Winter der Weg durch die Kälte zu weit und im Sommer saßen wir lieber draußen ums Lagerfeuer oder um den Grill herum. Eine Weile habe ich darin sommers wie winters die Klausuren meiner Studenten korrigiert, weil ich dort vollkommen ungestört war. Selbst mit offener Tür höre ich die Türklingel nicht und das Telefon hat keinen Kontakt mehr zur Basisstation.

Seit ich keine Vorlesungen mehr halte war ich kaum noch in der Kota. Sie kann einem Leid tun. Die kuscheligen Rentierfelle warten auf einen Po, den sie wärmen können. Der Elchkopf, den uns der Verkäufer als Hingucker geschenkt hatte, wird viel zu selten an seinen Nagel gehängt, um die Aussicht über den Garten zu genießen. Feuerstelle und Kamin wollen wieder einmal einen heißen Abend erleben. Noch kämpfen meine Mutter und ich hartnäckig gegen den täglichen Impuls, dieses oder jenes Gartengerät „mal eben“ dort reinzustellen. Damit würde das schöne Häuschen zum Geräteschuppen degradiert und das wäre zu schade.

Gestern sah sie ganz idyllisch aus, als der Garten ein paar Stunden lang idyllisch eingeschneit war. Davon kann ich aber leider nichts mehr zeigen, weil schon am Abend wieder der typisch rheinische Regen einsetzte und die weiße Pracht weg geregnet hat. Wie gut, dass wir uns unterwegs Zeit für eine Schneeballschlacht genommen haben und nach unserer Rückkehr (Aurelia war bei einem Kindergeburtstag und wir hatten Nikolausfeier bei unserem Zwillingsverein) noch schnell einen Schneemann gebaut haben. Hier im Rheinland ist der Winter ziemlich traurig. In manchen Jahren fallen nur drei Flocken, in anderen schmilzt der Schnee schneller, als man ihn wegschaufeln könnte. Das haben wir gestern dann tatsächlich einmal seit langem einmal wieder gemacht. Ich genieße die körperliche Ertüchtigung beim Schneeschippen und ärgere mich über die vielen Nachbarn, die den Gehweg und die Straße selbst bei 4 Grad plus und Regenprognose einsalzen, als lebten wir in Grönland, Sibirien oder British Columbia.

Zurück zur Kota: Ich würde sie gerne öfter nutzen, aber wir bekommen ja ohnehin sehr wenig Besuch – und dann ist uns der Weg nach hinten ans andere Ende des Gartens zu weit. Nun hoffe ich auf die Kinder, sie haben immerhin schon eine Eisenbahn darin aufgebaut…

3 thoughts on “Adventskalender 2017 – Tür 11

  1. Huhu,
    Die sieht ja toll aus .

    Also wenn ich irgendwann mal bei Dir vorbei komme, dann gibt es dort einen Kaffee ok?
    LG

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