Heute Vormittag war ich für einen Sprung in der Eifel. Meine Frist für Covervorschläge für die Eifel-Anekdoten läuft am Wochenende aus und mir fehlte für einen meiner Titelvorschläge noch das passende Foto. Es ging um die Dorfkirche in Nideggen-Schmidt, die (1) ihren schnellen Wiederaufbau nach der verheerenden Schlacht im Hürtgenwald und (2) ihren Kosenamen „Sankt Mokka“ den Kaffeeschmugglern der Nachkriegszeit zu verdanken hat.

Zuhause hatte ich mir eine Thermoskanne mit Tee gemacht und freute mich schon sehr darauf, als ich mit eiskalten Fingern und trotz Daunenmantel vollkommen durchgefroren wieder das Auto erreichte. Ein Griff zur Tasse – und ich griff ins Leere. Die Tasse stand noch zuhause. Aber der Zufall meinte es gut mit mir. In der Kirche wurden neben heiligen Kerzen, frommen Schriften und Marienkerzen auch Andenken wie Bücher über die Schmugglerzeit, Wanderwegbeschreibungen und Tassen zum Kauf angeboten. Also griff ich zu. Für einen schönen Trinkbecher, der mich an diese Minirecherche erinnert, sind die erbetenen fünf Euro durchaus angemessen. Da ich nur einen Zehn-Euro-Schein dabei hatte, nahm ich meiner Mutter auch ein Exemplar mit und steckte den Zehner gut gelaunt in den Opferstock.

Doch auf dem Parkplatz kamen mir Bedenken: Darf ich denn überhaupt TEE aus einer Tasse trinken, auf der Sankt MOKKA steht?

2 thoughts on “Tee-Verzällcher – heute: Sankt Mokka

  1. Also meine Schwester meinte mal, – vor circa 20 oder 30 Jahren –, dass sie unmöglich Saft aus einem Glas mit Henkel trinken könnte, denn das wäre ein Teeglas. Mir wäre das völlig egal was draufsteht (solange es nicht blöd es was draufsteht)

  2. Klar darfst Du. Ich renne ja auch in Köln mit einer Tasche rum, auf der Hamburg steht und trinke gelegentlich aus einer Hamburg-Tasse.

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