Vorgestern verlor Aurelia ihren ersten oberen Schneidezahn. Naja, „verlor“ ist das falsche Wort, denn sie hatte den ganzen Tag an ihrem Wackelzahn herumgewackelt und gezogen. Abends hatte sie kaum einschlafen können aus lauter Sorge, ihn im Schlaf zu verschlucken. Beim Aufwachen war er noch drin und wurde weiter bearbeitet. Ohne Erfolg.
Beim Frühstück steckte er dann unverhofft neben einer Erdbeere im Marmeladenbrot. Weil es etwas blutete, sprach Oma ihr beruhigend zu und nannte sie liebevoll „Meine zahnlose Emma“.
Als ich zur Wanderung startete und „Tschüss Aurelia“ sagte, bekam ich blinzelnd zur Antwort „Ich bin doch jetzt die Emma“. Seither möchte die junge Dame mit Emma angesprochen werden. Ihr gefällt der Name. Uns auch. Besonders nachdem Oma erzählt hat, dass ihre Oma Emma hieß und sie viele liebevolle Erinnerungen an sie hat.