Wir sind wieder zuhause – und hängen ziemlich durch.

Es liegt nicht an der langen Fahrt und auch nicht an den Sachen, die gewaschen und weggeräumt werden müssen. Wir waren heute morgen alle ausgeschlafen und gewaschen wird erst morgen. Heute wollten wir lieber das schöne Wetter im Garten und auf dem Rad ausnutzen.

Dennoch geht es uns nicht gut. Seit meiner Schulzeit bekomme ich Kopfweh, wenn ich nach einer Reise nach Hause komme. Dabei ist der Startpunkt egal. Ich bekomme Kopfweh nach einem verlängerten Wochenende in der Eifel, nach einer Winterwoche im Fichtelgebirge, nach einem Monat Kanada, sechs Wochen Afrika oder zwei Monaten Indien.

Einfache Kopfschmerzen, die nach einigen Tagen von selbst wieder vergehen, haben für mich keinen Krankheitswert und ich gehe keinem damit gerne auf den Wecker. Rein aus Neugier habe ich aber immer wieder Ärzte dazu befragt und keiner wusste einen Rat. Meine damalige Hausärztin, die selbst gerne reiste, diagnostizierte einmal zum Scherz Fernweh. Wir sprachen dann noch eine Weile und sie verriet mir, dass es ihr ähnlich ging. Als Ursache tippte sie auf Luftqualität und Druckverhältnisse in der Kölner Bucht.

Heute jammert Aurelia schon seit dem Aufstehen über Kopfweh. Oma tröstete sie mit „Das habe ich auch, seit ich hier im Rheinland wohne. Immer in den drei Tagen nach der Reise, dann hat sich mein Körper wieder an die Luft hier gewöhnt!“

Oha, also stehe ich nicht allein. Das überrascht mich. Ich habe Aurelia nichts davon erzählt und auch mit meiner Mutter noch nie darüber gesprochen.

Nun bin ich im Zweifel. Ist es wirklich die Luft hier in der Kölner Bucht? Oder vielleicht die Stromleitung, die über unserem Garten durchhängt? (Warum aber hatte es meine Ärztin in Brühl und meine Mutter auch schon in Berrenrath, Gleuel, Alt-Hürth und Hermülheim?) Oder einfach nur eine besondere verrückte Nebenwirkung von Fernweh?

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