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Obwohl das Buggyrad schon um halb elf fertig war, hielten wir an unserem Entschluss fest, den Mittwoch am Bitburger Stausee zu verbringen. Das verzögerte sich noch um die Zeit, die wir fünf benötigten, um in dem Kinderladen Kleiner Luppes  neben dem Fahrradladen Socken für die Laufschuhe von Nele, einige hübsche Shirts und Jeans für die Zwillinge und eine Wanderbelohnung für Aurelia zu kaufen.

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Erste Spielpause nach 200 m Wanderung

Die meisten im Netz zu findenden Rundwanderungen um den Bitburger Stausee sind über 10 km lang und nicht für Buggys geeignet. Dem möchte ich im Buch eine kurze buggytaugliche Runde entgegensetzen. Das ist zwar für „echte“ Wandersleut eher unspektakulär, aber mit den vielen Spielmöglichkeiten ist der Stausee ein ideales Ziel für Familien, die dann auch eine familiengerechte Runde

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Hunger nach 1 km

verdient haben. Barrierefrei konnte ich leider dennoch keinen Weg finden, die Steigungs- und Gefällestrecken liegen über den maximal geduldeten 8 % für Barrierefreiheit.

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Saufpause für Bathida

 

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Wassertreten nach Kneipp

Wir hatten jedenfalls viel Spaß auf dieser angenehm leichten, trotzdem   schönen Runde, deren Start- und Zielpunkt in unmittelbarer Nähe zu einem großen Spielplatz und einem Bootshaus mit Einkehrmöglichkeit liegt. Unterwegs testete Aurelia ein Kneippsches Wassertretbecken. Ein nettes junges Mädchen half ihr aus der Wanderhose und führte sie durch das Becken, denn ich hatte alle Hände voll damit zu tun, die beiden Kleinen vom Beckenrand fern zu halten. Sie dachten wohl, das sei ein Plantschbecken und wollten auch hinein klettern. Der vorgeschriebene Storchengang machte Aurelia so viel Spaß, dass sie am Ende patschnass war. WIe gut, dass ich immer einen Satz Wechselwäsche dabei habe!

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Auf halber Strecke hätten wir im Dorint einkehren können, machten nur kurz an dem hoteleigenen kleinen Spielplatz Halt.

Der Rest des Weges war schnell gelaufen. Eine idyllische Uferpromenade bildete unsere Zielgerade.

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Fritten und Flammkuche
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Gut versorgt warten alle auf uns Bootsfahrer

Unseren Hunger hatten wir uns für Ferdis Bootshaus aufgehoben und schlemmten dort zum Abschluss Flammkuche und Fritten. Omas klassischer Flammkuche war schon gut, aber meine süße Variante mit Apfel und Zimt schmeckte mir noch besser. Wie gut, dass mir mein Arzt dazu geraten hat, versuchsweise das Schweinefleisch wegzulassen. Oma, Hund und Minimäuse warteten auf dem Spielplatz,

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während Aurelia und ich eine Fahrt mit dem Tretboot wagten. Rein zu Recherchezwecken natürlich ;o)

Anfangs war es ihr nicht geheuer, aber nach wenigen Minuten war alles gut und sie steuerte unser Boot sogar.

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Nicht einkalkuliert hatte sie, dass ich ein übermütig daher gesagtes „Mama, fahr‘ ‚mal unter die Fontaine!“ wörtlich nehmen könnte.

Am Ende unserer halbstündigen Tour bekam ich eine Umarmung und einen dicken Kuss. Sie war selig, so eine Bootstour kam für mich ja erst in Frage, nachdem sie das Seepferdchen gemacht hatte.

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Hach!

Ich liebe das Leben mit einer so großen Tochter!

Zurück auf dem Hof konnten wir der seit Tagen im Raum stehenden Einladung zum Kaffee bei Familie Streit nicht mehr entkommen. Die arme Bäuerin hatte ja seit unserem Ankunftstag darauf gewartet, dass wir ‚mal früh genug zurück sind. Die Kinder wurden mit Dreirädern und Minitraktor versorgt und wir hatten Zeit für einen Plausch. Dem Bauern wurde wohl langweilig zwischen all den Frauen, also schlug er Aurelia vor, mit dem Schlepper durch die Flur zu fahren. 20160817_181511„Was hat der Bauer gesagt?“ fragte sie. Ich übersetzte, dass er mit dem Traktor durch die Felder fahren wollte. Sie war Feuer und Flamme, traute sich aber nicht allein. Also musste ich mitfahren. Auf einem Sitz, der nur für einen Po Kleidergröße 34-36 konstruiert wurde – mit einem Bein neben dem Fahrersitz und einem Bein hinter dem Fahrersitz – ohne Haltegriffe – mit einem Kind auf dem Schoß, das sich ab 8-10 km/h so an mir festkrallte, dass ich Muster im Arm bekam. Der alte Bauer genoss die Fahrt und zeigte uns den Flugplatz Bitburg. Auf dem Rückweg lockerte sich Aurelias Griff um meinen Arm. Hach, wie schön, sie entspannte sich. Aber nicht etwa, weil sie die Angst verlor, sondern weil sie eingeschlafen war! Mitten während einer ohrenbetäubend lauten und rumpeligen Fahrt über die Feldwege. Unglaublich!

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Am Hof warteten drei kleine Mädchen und ein Junge von etwa 4-7 Jahren auf den Bauern. Er hatte ihnen einen Ponyritt versprochen. Und weil Aurelia auch noch nicht auf Frieda gesessen hatte, durfte sie auch. Sogar ohne Sattel und Zügel macht sie eine gute Figur, nicht? Frieda ließ das alles ganz brav mit sich machen, sie war wahrscheinlich so froh über ihre neuen Hufeisen, dass sie alles mit sich machen ließ. In den Tage zuvor hatte sie sich immer unwohler gefühlt, manchmal sogar hingelegt. Krank war sie nicht, sagte die Bäuerin, also war es ein Fall für den Hufschmied. Nachdem dieser dann gestern da gewesen war, ist Frieda vollkommen entspannt, selbst wenn sie von fünf Kindern, zwei Babys, drei Erwachsenen und zwei Hunden umringt wird.

Nach solch einem aufregenden Tag schliefen die Mädels erstaunlich früh ein. Wir Erwachsenen auch – mit der nötigen Bettschwere aus der zweiten Hälfte unserer Rotlingflasche.

2 thoughts on “Während der Fahrt eingeschlafen

    1. Die Tour wäre dir zu simpel gewesen. Aber wenn du nochmal einen Tag Zeit für die Eifel und die Fernwehkinder hast, nehmen wir dich mit aufs Boot. Oder in den Klettergarten. Oder auf die Sommerrodelbahn. Oder in die Seilbahn. Oder. Oder. Oder.

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