Nein, da war ich noch nie. Trotzdem bekomme ich Fernweh, wenn ich mir zu lange Gedanken über dieses Land mache.

Hinzu kommt eine Hausaufgabe meiner Tochter im vergangenen Term: Sie sollte sich über die Kunst eines anderen Landes informieren, ein Kunstwerk aussuchen und sich bei einem eigenen Kunstwerk daran orientieren.

Zuerst suchten wir online nach China und Japan. Schnell stellte sie aber fest, dass sie die ostasiatischen floralen Bilder zwar gerne mag, aber für die vielen kleinen Blütenblättchen keine Geduld hat.

Nächster Suchbegriff war Australien. Das fiel dann durchs Rost, weil sie bei der australischen Kunst die Schnitzkunst für die typische Landeskunst hält und Sorge hatte, sich beim Schnitzen zu schneiden.

Der dritte Anlauf sollte es dann sein: Afrika. Bei der Bildersuche in Ecosia* entdeckte sie einige Gemälde, die Abendstimmungen mit mindestens einem Tier zeigten. Für die Giraffe fehlte ihr der Mut, also entschied sie sich für ein Gemälde von Emily Page.

Dann ging alles ganz schnell. Sie wusste genau, welche Techniken sie anwenden wollte:

Sogar auf die Signatur achtete sie:

Zum Trocknen (und damit die Zwillinge es nicht beschädigen konnten) kamen Original und Interpretation an die Leine in meinem Arbeitszimmer.

Ich konnte mich kaum davon trennen. Aber Es half ja nichts, es war ja eine Hausaufgabe und musste am Montag mit in die Schule genommen werden.

Am letzten Schultag vor den Ferien brachte sie es dann endlich wieder mit und ich habe uns gestern ein gemeinsames Weihnachtsgeschenk daraus gemacht: Es steht nun gerahmt zwischen Sand aus der Sahara, der Wüste Namib und der Kalahari auf dem Regal, neben dem mein Targui (zur Erinnerung: Tuareg ist Plural) hängt:

Der Ausruf der ersten Besucherin, die ins Wohnzimmer kam: „Ihr habt hier ja jetzt ein richtiges Afrika-Zimmer!“, dann mit Blick auf Aurelias Bild: „Wann ward ihr denn in Kenia?“ – „Noch nie. Leider!“

Hach! Fernwehanfall!

*Werbung? Ja, durch Nennung von Produkten und Marken. Und zwar ohne Vergütung, aber aus voller Überzeugung!

6 thoughts on “Fernweh nach Kenia

  1. Oh wie schön!! Ich kann mich noch daran erinnern, denn an dem Montag an dem das Bild mit zur Schule genommen wurde durfte ich euch ja begleiten. Eine schöne Idee es jetzt in deinem Arbeitszimmer zu wissen. Ost Afrika ist mein Herzensland. In Kenia war ich bisher nur auf der Durchreise Und beim letzten Afrika Besuch (in Tansania) ist unser Fahrer von der Serengeti aus „mal kurz“ durch den Mara Fluss auf die kenianische Seite gefahren. Das Bild fängt das Wesen der Savanne sehr gut ein.

  2. Wir sollten mal zusammen hinfahren, vielleicht schaffe ich es mit der Perspektive sogar, meine Kiswahili-Grundkenntnisse zu reaktivieren 😉

    1. Das ist echt ein Plan, denn ich hätte nicht einmal gewusst, wie ich Kiswahili richtig schreibe, wäre wohl eher Kisuaheli oder Suaheli geworden

      1. Das sind die eingedeutschten Formen, kann man auch verwenden (dann bitte bevorzugt die mit Ki-), aber ich habe mir über die Jahre die Eigenbezeichnung, die praktischerweise so auch ins Englische eingeflossen ist, zu eigen gemacht.

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