Meine Lieben!

Bitte bewahrt Ruhe und informiert euch in seriösen Quellen über das Virus, zum Beispiel beim Robert Koch Institut*.

Die Ärzte und Apotheker haben das Limit ihrer Belastbarkeit bereits erreicht. Sie brauchen keine hysterischen Anrufe, weil ihr auf Ibuprofen*-Fakenews und andere Panikmache anspringt.

Bitte gönnt ihnen wenigstens in ihren freien Stunden einen kleinen Abstand zu der Thematik und etwas Zeit mit ihrer Familie. In meinem Freundeskreis habe ich mehrere Ärzte, Zahnärzte und Apotheker, die sich zum Teil von den Fragen und Bitten rund um die Uhr (!) geradezu bedrängt fühlen. So lange sie nicht einmal wissen, wer ab morgen ihre Kinder betreut, wollen sie weder um Mitternacht noch am Sonntagmorgen um 5:16 Uhr von euch angerufen werden. Schon gar nicht, um Fragen wie „Die Arbeitskollegin unserer Nachbarin war über Weihnachten in Rom. Kann ich mich angesteckt haben?“ (wirklich wahr!) zu beantworten.

Diese Menschen sind recht alarmiert über den möglichen Verlauf und müssen

Wenn ihr keinen direkten Kontakt zu einem Infizierten hattet, weder hsutet noch fiebert und im letzten Monat aus keinem der besonders gefährlichen Gebiete zurückgekehrt seid, solltet ihr eure Freunde / Bekannten / Nachbarn aus den Gesundheitsberufen stärken – nicht bedrängen.

Vielleicht bietet ihr sogar eure Hilfe an, statt um Hilfe zu bitten.

Wer den ganzen Tag in der Klinik, der Praxis, der Apotheke, dem Pflegeheim oder der Rettungswache verbracht hat, freut sich vielleicht über

  • eine aufmunternde SMS / WhatsApp
  • ein Entspannungs-Badesalz vor der Wohnungstür
  • die Frage, ob ihr für ihn/sie einkaufen sollt
  • das Angebot „Ruf mich an!“
  • ein heiteres Hörbuch für die vielen Autofahrten zur Arbeit oder zu Patienten
  • ein schönes Gemälde eurer Kinder
  • (wenn einer von euch gläubig ist:) ein Gebet
  • die teilweise (Hunderunde/Füttern) oder vollständige Übernahme seiner Haustiere für die Dauer der Pandemie

Absagen und Einschränkungen gelten ja nur für enge leibhaftige Kontakte. Vollkommen erlaubt – und wichtig – sind weiterhin aufmunternde (Telefon-)Gespräche, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Fürsorge, Freundschaft und Hoffnung!

P.S. Meine Jüngste hilft jetzt auch, wo sie kann 😉 Grade hat sie sich Handschuhe und Mundschutz ausgezogen. Alle Puppen und Stofftiere sind o.b. – jetzt gibt es einen warmen Kakao, danach Fahrradtraining auf dem Gartenweg.

*Werbung? Ja! Ich nenne solche Firmen- und Produktnamen aus voller Überzeugung – aber ohne deren Gegenleistung.

6 thoughts on “Fürsorge statt Panikmache

  1. Ja Du hast SOOOOOO recht. Wenn alle die NÖTIGEN Vorsichtsmasnahmen, wie regelmässigen Händewaschen, Abstandhalten und Husten- und Niesregeln einhalten würden wäre allen geholfen.
    Ich bin gestern demonstrativ mit dem Bus in die Stadt gefahren und zum Friseur gegangen. Eben las ich ein Post auf FB von einer EDEKA Filiale die bat wirklich nur haushaltsübliche Mengen mitzunehmen, sie würden täglich beliefert.
    Hysterie ist nicht angebracht aber Sorgfalt. So werden wir nacher zu Freunden zum Kaffetrinken fahren aber auch das übliche „Begrüßungsritual“ verzichten.

    1. Denk mal nicht an rosa Elefanten. Na?
      Eben darum.
      Merkwürdige weise führt „Wir sollten jetzt nicht in Panik geraten“ viel eher zu Panik wie „Ich will, dass ihr in Panik geratet“ Man kann nicht nicht an etwas denken.
      „Wir sollten alle ruhe bewahren, wäre die vernünftigere Aussage.“
      Ich habe jetzt schon öfter „Bleiben Sie gesund“ gehört. Beim Gravis, bei Levis und beim Jägerhof. Das finde ich schön.

    1. Och, ganz offen und verblüffend locker.

      Viren kennen sie ja von diversen Brechdurchfällen, Erkältungen,… Und das ist eben ein besonders fieser Virus. Wenn jemand einen anderen Virus hat, muss er ja auch zuhause bleiben, je nach Virus 2-5 Tage. Die Schulleitung findet es auch nicht lustig, wenn jemand fiebernd und mit Märtyrerblick einen grippalen Infekt oder einen Magen-Darm-Virus in die Schule einschleppt. Von Läusen, Röteln, Dreitagefieber, Hand-Fuß-Mund, Ringelröteln, Windpocken, Masern, Mumps, Scharlach,… ganz zu schweigen.

      Und wenn man gar nicht weiß, ob man ihn hat – und nicht will, dass alle ihn bekommen, bleiben am besten alle eine Weile zuhause. Die Kinder finden es logisch und konsequent.

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