Die Marketingleute von Adversis Pharma* mailten mich vor den Ferien an. Sie stellten sich als ein junges Leipziger Biotech Unternehmen vor, das in den letzten Monaten verschiedene Probenahme-Sets im Zusammenhang mit der Coronapandemie entwickelt hat.

Mit dem ersten Testkit von AProof*, einem Antikörpertest, kann man herausfinden, ob man sich in den letzten 8 Monaten mit Corona infiziert haben. Mit dem AProof Impfstatus* Test kann überprüft werden, ob eine Corona-Schutzimpfung erfolgreich verlaufen ist und sich Antikörper im Blut gebildet haben. Und ganz neu gibt es ein AProof Duo* Testkit, das beides kann, also sowohl den Erfolg einer Impfung als auch eine überstandene Infektion nachweisen kann.

Als ich im Mai 2020 so schlimm krank war, hätte ich mir ein solches Testkit gewünscht. Denn meine Kasse hätte den Antikörpertest nicht bezahlt, der zu diesem Zeitpunkt im satten dreistelligen €-Bereich rangierte.

Nun also kann ein Heimtest Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachweisen? Egal ob diese durch eine überstandene Infektion oder durch Impfung entstand? Was taugt ein Antikörpertest für daheim? Ich bin skeptisch.

Wenn jemand mir sagt, er habe einen Corona-Selbsttest gemacht, bin ich genauso zurückhaltend wie vorher. Als Laie hat man doch viel zu viele Möglichkeiten, sich und seinem Gegenüber eins in die Tasche zu lügen.

Der Test

Aber: Die Neugier siegt bei mir fast immer, so auch bei diesem Angebot. Es wirkte seriös und wurde in einer Kritik im online-Spiegel* nicht vollkommen in der Luft zerrissen. Nach einem kurzen freundlichen Kontakt erhielt ich je zwei Testkits AProof* Impfstatus und AProof Duo*. Wie das medizintechnisch genau funktioniert, lest ihr am besten auf der Homepage nach.

So sieht das Testkit aus:

Die Probenahme-Sets in Postkartenformat wirken sehr durchdacht. Die Anleitung ist deppensicher gestaltet:

Sogar an voreilige Spielmäuse wie mich hat man gedacht. Denn nachdem ich die Lanzette testweise auf meinen Kalender abgefeuert hatte, verweigerte sie an meinem Finger die Mitarbeit. Ich schaute sie ziemlich verdattert an, redete auf sie ein, aber sie war fertig mit ihrem Job.

Ich hatte nicht geahnt, dass die Dinger nur einen Schuss machen können. Aber ich bin wohl nicht die einzige Anwenderin, die diesen Fehler begeht. Wie gut, dass es im Karton noch eine Ersatzlanzette gibt, mit der ich die Aktion dann fortsetzen konnte, ohne nach einer Nähnadel oder einem Küchenmesser greifen zu müssen.

Das Ergebnis

Am 17. Juni warf ich den Umschlag nachmittags in den Kasten, als ich am 18. Juni mittags Zeit fand, mein Kundenkonto anzulegen, wurde mir der Eingang meiner Probe bereits angezeigt.

Damit ich nicht immer wieder auf der Seite nachschauen muss, mache ich von der Möglichkeit Gebrauch, mich per e-Mail zu informieren.

Zur Einrichtung meines Kontos musste ich Name, Vorname, den Hersteller meines Impfstoffs, die Daten meiner Geburt, der Probenentnahme und der beiden Impfungen angeben. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, freiwillig zu Forschungszwecken mein Geschlecht, Vorerkrankungen und Beschwerden anzugeben.

Im August war dann auch die Neugier meiner Mutter geweckt. Seit von einer Auffrischungsimpfung für die ersten Impflinge die Rede ist, fühlt sie sich unsicher, ob sie noch den vollen Impfschutz hat. Der Test verlief genauso simpel und schnell wie bei mir. Sie war sehr beruhigt, als sie hohe Werte erzielen konnte, auch wenn sie deutlich niedriger waren, als meine. Das ausgedruckte Testergebnis nahm sie mit zur Hausärztin, die es sehr begrüßte, dass jemand so eigeninitiativ mit seinem Impfschutz umgeht.

Am Freitagabend dann hat sich die kleine Nele eins der Duo Sets geschnappt, das auch bei ungeimpften Menschen funktioniert. Ja, richtig gelesen, ich sollte den Test auch mit ihr machen, obwohl sie etwas Schiss vor dem Piekser hatte!

Die Schwestern verfolgten voller Hochachtung und mit Schweißperlen auf der Stirn, wie Nele ihren Finger immer wieder drückte („Das ist ja wie melken!“), um die beiden Felder voll zu tropfen.

Gestern Abend wurde mir der Eingang der Probe per eMail bestätigt, heute liegt Neles Ergebnis vor. In zwei Testdurchläufen kam man zu dem Ergebnis, dass in ihrem Blut weder IgG-Antikörper gegen das N-Protein, noch gegen das S-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2. Das ergebnis gibt also keinen Impfschutz durch Antikörper (prima, sie wurde also nicht ohne mein Wissen geimpft) oder auf eine überstandene SARS-CoV-2 Infektion.

Fazit

Mich hat dieser Test überzeugt. Er ist durchdacht, gut erklärt und liefert in angemessener Zeit gut erklärte Ergebnisse. Sollte ich im Laufe des Winters die Sorge haben, dass mein Impfschutz schwächelt, werde ich erst einen solchen Test machen, bevor ich mich für eine Auffrischungsimpfung vordrängele.

Nebenwirkung

Meine Sechsjährigen greifen sich aktuell alles, wo Buchstaben sind, um Lesen zu üben. Zwilling 1 hat die karte in der Hand, mit der ich das Testergebnis abrufen kann und liest: „A P r oo f – Apruf“. Zwilling 2 knöpft sich das zweite Wort vor: „A b r u f k a r t e – Aprufkarte“. Beide stutzen, Zwilling 2 ruft: „Mama! Warum schreiben die zweimal Apruf und was bedeutet das eigentlich!“.

Bin dann mal offline, das wird eine längere Erklärung.

*Werbung? Ja, durch Nennung von Firma und Produkten. Ich habe die Tests kostenlos überlassen bekommen, erhalte aber keine Vergütung für meinen Blogartikel, der ausschließlich meine persönliche Meinung und Erfahrung wiedergibt. Man bat mich ausdrücklich um ein ehrliches Review.

5 thoughts on “Entdeckt und ausprobiert: AProof Antikörpertests

  1. Ja, wurde Zeit das soetwas auf den Markt kommt, obwohl ich es nach Deiner Beschreibung doch etwas aufwändig finde.
    „Dank“ Schnupfensymptomen kam ich heute beim Hausarzt zu meinem 2.PCR-Test in dieser Pandemie, den 1. hatte ich fast zur selben (Schnupfen)Zeit im letzten Jahr.
    Da ich aber Samtagmorgen einen negativen Schnelltest hatte und am Samstag zu lange, ohne Jacke abends noch draußen gesessen hatte… denke ich es ist einfach Schnupfen…..

    1. Dann war meine Beschreibung zu aufwändig. Das ist wirklich ganz einfach: Finger loche – Blut auf die Karte tropfen – einschicken – Ergebnis ansehen.

      Ich spreche auch nicht von einem PCR-Test, mit dem festgestellt wird, ob du aktuell das Virus in dir hast, sondern über einen Bluttest, der die Wirkung der Impfung prüft bzw. testet, ob jemand in der Vergangenheit symptomfrei das Virus in sich trug.

      In der Arztpraxis geht es natürlich (technisch) unkomplizierter, aber dazu hätten wir bei drei verschiedenen Ärzten Termine ausmachen, im Wartezimmer zwischen wirklich kranken Menschen sitzen müssen und für das Ergebnis erneut in die Praxis kommen (oder telefonieren) müssen. Also für uns wirklich einfach und unkompliziert.

  2. Ich meinte das mit der Anmelderei. Die Durchführung des Test selber erschien auch mir einfach.

    Bei den PCR Tests finde ich es praktisch, dass ich einen QR Code mitbekomme, denn ich in die CoronaApp einlesen und dort dann auch das Ergebnis sehen kann. Ich hatte einen festen Termin in einem separaten Raum. Kein Warten mit anderen.

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