Wenn die Zeit knapp wird, müssen alle mit anpacken. Das kann dazu führen, dass Aurelia beim Aufwachen einfällt: „Oma hat doch gestern Abend gesagt, wir müssen alle Trauben und Quitten ernten, bevor wir verreisen.“
Fleißige Leute mag ich nicht bremsen, also helfe ich ihr schnell beim Anziehen und wir flitzen vor Tag und Tau in den Garten zu unserer ganz privaten Weinlese in den Garten. Professionell und gut gelaunt schneidet sie alle Trauben. Letztes Jahr musste ich ihr noch bei den obersten Reben helfen, inzwischen kommt sie auf Zehenspitzen an alle Früchte heran. Meine Aufgaben beschränken sich auf das Fotografieren meiner Weinprinzessin und das Hinterhertragen der Sammelkiste.
Kaum eine Viertelstunde später sitzt sie vor ihrem Frühstück. Stolz, und das zu Recht, denn sie hat schon eine wichtige Arbeit erledigt und Oma kann sich sofort ans Verarbeiten der Trauben machen, sobald ich mit den drei Mäusen zum alltäglichen Kindergartenshuttle gestartet bin.
Fehlen also nur noch die Quitten, dann können wir in den sonnigen Süden starten.
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