Stärken und Schwächen ändern sich über die Jahre kaum: Als Jugendliche und junge Erwachsene habe ich gerne Wissensspektrum und Trivial Persuit gespielt. Beim Thema Erdkunde war ich immer sehr gut, Unterhaltung und Geschichte war für mich stets ein Totalausfall.

Seit knapp einer Woche spiele ich auf dem Smartphone Quizduell (als Sillesoeren, wenn ihr mich herausfordern wollt) und stelle meine Allgemeinbildung auf die Probe. Aurelia fragt nun nicht mehr simple „warum“-Fragen, sondern will bei vielen Themen detaillierte Infos. Vielleicht kann ich mit diesem Spiel mein eingerostetes Hirn wieder etwas in Schwung bringen.

Nach 86 Spielen habe ich 1815 Punkte aus 58 % Siegen und 13 % Unentschieden, das bedeutet in Deutschland den Rang 5.039.043. Das finde ich gar nicht schlecht, immerhin spielen viele meiner Freunde schon seit Jahren, einer hat in 2 1/2 Jahren 330.000 Spiele gemacht, einer steht jetzt auf Rang 41. Ich bin in dieser Hinsicht bescheidener und will ‚mal sehen, ob ich mich im Laufe der Woche zu den obersten 5 Millionen hoch arbeiten kann…

Die gewonnenen und unentschiedenen Spiele fanden aber, um bei der Wahrheit zu bleiben, nicht gegen die eben erwähnten Cracks statt, sondern gegen „Beliebige Spieler“, das ist ein Feld zum Anklicken, bei dem wohl etwa gleich starke Gegner ausgewählt werden.

Schnell kristallisiert sich eine schon relativ starre Reihenfolge bei den Wissensgebieten heraus:

Ganz oben mit 66-72 % sind

• Körper & Geist (wollte ja eigentlich Psychologie studieren)
• Essen & Trinken (meine Waage kann’s bestätigen!)
• Draußen im Grünen (von Geburt an Naturfreundin eben)
• Rund um die Welt (= Erdkunde)

zu finden, die mich nicht sonderlich wundert. Direkt danach kommen aber schon „Wunder der Technik“, „Glaube & Religion“ und „Im Labor“, obwohl ich in Chemie immer eine Niete war. Aber dort geht es auch um Physik und Astronomie, damit kann ich meist punkten.

Ganz unten rangieren

• Medien & Unterhaltung
• TV-Serien
• Kinofilme
• Computerspiele

Bei den letzten drei Bereichen rate ich schlechter, als es die Wahrscheinlichkeitsrechnung erlaubt: nur 12 bzw. 22 %. Daher ändere ich ab heute meine Strategie. Ich habe mir in diesen Kategorien ein Lieblingsfeld ausgesucht und tippe nur noch dieses an. Dann komme ich nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung über kurz oder lang auf genau 25 % !!!

Naja, ich habe noch nie gerne in den Fernseher gestarrt, gehe nur 1-2 x im Jahr ins Kino, spiele nicht am Rechner. Also, wer mich schlagen will, muss einfach nur die untersten vier Kategorien auswählen und hat mich ruckzuck im Sack. Dort sind die Fragen so weit von meinem Leben entfernt, dass ich mir die Antworten nicht einmal merken könnte, wenn ich 5 Minuten später die gleiche Frage gestellt bekäme.

Eine Veränderung hat es aber doch gegeben: Ich bin in Geschichte besser geworden. Das liegt an den vielen Reiseführerrecherchen, davon bin ich überzeugt. Wenn ich zu einem Bauwerk wandere, will ich ja wissen, wann es von wem gebaut wurde. Und so habe ich mir nach und nach dann doch einige Geschichtsfakten angeeignet. Reisen bildet also wirklich!

Eine witzige Randerscheinung will ich aber auch erwähnen: Am Atavar lässt sich einiges über den Gegner ablesen.

Ich stelle nach kurzer Zeit schon fest, dass die bärtigen Atavare mit Sonnenbrille gerne flirten, die Frauen mit geschminkten Atavaren in meinen vier Versagerkategorien brillieren, Frisur/Haare und Haut meist der Realität entsprechen und 80 % meiner Lieblingsspieler eine Nikolausmütze tragen.

Wer kann mir das einmal psychologisch auswerten?