Leider kein Originalfoto, ich war ohne Kamera unterwegs

Nach langer Krankheit, immer noch auf wackeligen Beinen, wage ich mich heute das erste Mal für mehr als 5 km hinter das Steuer. Zur Sicherheit mit Navi, weil ich meinen Fähigkeiten im Kartenlesen noch nicht wieder vertraue.

Vom Verkehrschaos des Kölner Autobahnrings führt mein Weg auf Bundes- und Landstraßen, schließlich auf namenlosen Straßen und Kreisstraßen. Beim Blick aus dem Fenster wird es immer beschaulicher. Der Großstadttrubel und die Hektik der Kölner Vororte weichen grünen Hängen mit wiederkäuenden Kühen. Ich mache das Fenster auf und stelle voller Genugtuung fest, dass meine Nasenschleimhäute schon so weit abgeschwollen sind, dass ich den passenden Geruch wahrnehmen kann. „Ahhhh, Landluft!“.

In einem der Dörfer  muss ich an der Dorfampel warten. Sie zeigt für mich zwar „Grün“, aber ich warte lieber, bis das alte Mütterchen mit der Kittelschürze damit fertig ist, die Straße zu kehren. Sorgfältig nimmt sie immer abwechselnd einen weißen und einen grauen Zebrastreifen unter den Besen. Ordnung muss sein. Während ich warte, schaue ich mir die Geschäfte an. Aha, hier macht der Einzelhandel noch drei Stunden Mittagspause. Das ist bei uns undenkbar.

„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ informiert mich Yannick, die männliche Stimme aus meinem Navi. Gegenüber von idyllischen Fachwerkhäusern (und ganz in der Nähe meines eigentlichen Ziels, wie sich später herausstellt), teilen sich ein Bestatter und ein Möbeltischler ein Schaufenster. Sie werben mit dem Bannertext „Liegekomfort der Extraklasse“.

Yannick, Du Idiot!

Deine Art von Humor möchte ich haben!

Noch auf dem Heimweg überlege ich, ob Yannick ein Scherzkeks ist, der mich auf den Arm nehmen will. Oder ist er besorgt um mich und will mir sagen, dass ich meine ärztlich verordnete Bettruhe zu früh beendet habe? Wer weiß?!

So ein Navi ist ja auch nur ein Mensch!

4 thoughts on “Mein Navi ist gemein zu mir

  1. Vorhin kam meine Freundin rein : „Da hat mich ein Typ nach Hausnummer 336 gefragt, die gäbe es hier nicht.“
    Ich: „Der hat den Puff gesucht, schräg gegenüber.“

  2. Menno, ich hoffe dass Du bald wieder ganz fit bist, den hoffentlich dann noch vorhandenen Sommer genießen kannst und dass Dein Navi bald einsieht „Du bist wieder fit“ dann klappt auch alles Andere wieder

    LG Elke

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