Am Donnerstag war der große Abschlusstag in der Schule. Mittags standen die Kinder von Reception, Year One und Year Two beim Disney Day für uns Eltern auf der Bühne. nachmittags präsentierten sich alle Nationen beim International Day.

Findet ihr meinen Dalmatiner?
Mit ausgestrecktem Arm ungefähr in der Mitte

Auf der Bühne bekamen wir deutsche und englische Disney-Themen geboten. Ich war sehr gespannt, denn Aurelia trällerte in den letzten Wochen unentwegt die vier Lieder, mit denen sie auftrat. Zwar wollte sie mir nicht verraten, was alles geboten wird, aber einige Lieder erkannte ich und beim Kostüm (für das ist eine dunkle Hose und ein weißes Shirt mitgeben sollte) verriet sie sich eines Abends mit der Frage: „Geht es okay für euch, wenn es nur 40 statt 101 Dalmatiner sind?“ Sie übte Lieder aus Disney-Filmen in deutsch und englisch. Wir mussten am Dienstagabend und am Mittwochmorgen immer wieder lachen, wenn sie lauthals „Probiers mal, mit Gemütlichkeit…“ trällerte. Denn durch den fehlenden Zahn pfeifen einige Buchstaben ungewohnt durch die Zahnlücke.

Das Ergebnis war hörens- und sehenswert. Das Programm war chronologisch aufgebaut und führte die Zuschauer durch die Geschichte der Disney-Filme. Eines der Kinder nannte immer den Filmtitel und erklärte in zwei oder drei Sätzen, wann der Film in die Kinos kam und was das besondere daran war. Also lernten wir sogar noch etwas. Eindeutig vorherrschend war aber der Kunstgenuss. Wir bekamen niedliche Inszenierungen von Klassikern wie Cinderella, Jungle Book und Mary Poppins zu sehen.

Wisst ihr noch? „Superkalifragilistischexpiallegorisch“, ich habe dieses Wort als Kind geliebt und drehe immer noch das Radio lauter wen auf irgendeinem Hausfrauen-Bügel-Sender Chris Howland „Superkalifragilistischexpiallegorisch: Dieses Wort ist wunderbar und außerdem rhetorisch. Will man meine Meinung hören, sag ich kategorisch: superkalifragilistischexpiallegorisch.“ trällert.

Aus den 1990er Jahren wurden uns The Little Mermaid, Aladdin, Beauty and the Beast, Lion King, Toy Story und Tarzan in Erinnerung gerufen. Highlight für die meisten Kinder war Olafs Sommerlied aus dem jüngsten der Filme: Frozen. Unsere Mäuse trugen dafür Sonnenbrillen und fühlten sich cooler als jeder Teenager.

Oma holte den kleinen stolzen Dalmatiner nach der Aufführung im Klassenraum ab, während ich schnell die Zwillinge holen fuhr. Denn nun begann der International Day mit dem Ballon Release. Die vielen roten und weißen Ballons fliegen in alle Richtungen, so wie auch die Schüler die Sommerferien in der ganzen Welt verbringen. Als erstes bestaunte ich die gepflegten Hefte von Aurelia und das Geschenk ihrer Lehrerin. Mrs. Wuntach hatte jedem ihrer Schüler ein Buch „Canadian ABC“ geschenkt. Hach, ich bekomme sofort Fernweh!

Ein Foto-Stopp am russischen Stand

Wir aßen indisch, vietnamesisch, namibisch, deutsch, französisch, peruanisch und englisch, wir tranken australisch, russisch, indisch, deutsch und italienisch, wir spielten indonesisch, bulgarisch und japanisch, informierten uns über etliche weitere Länder, sahen spanische, ukrainische und indische Tänze, lernten nette Leute kennen, trafen nette Leute wieder und genossen den nachmittag. Aurelia tobte mit ihren Freunden auf der riesigen Hüpfburg und in dem aufblasbaren Labyrinth, die Zwillinge bekamen polnische Tonflöten und indonesische Schwimmreifen (mit Minions drauf – Globalisierung, ick hör dir trapsen!) geschenkt.

Nele und Cari waren auch nach über drei Stunden kaum zum Aufbruch zu bewegen, denn sie kennen ja vom täglichen Abholen den Spielplatz an der Schule. Voller Stolz zeigten sie nun der Oma, wie toll sie dort rutschen, wippen, klettern und am Spielhaus die Schlagläden öffnen und schließen können.

Um 18 Uhr war die Veranstaltung offiziell beendet, wir brachen aber erst nach halb sieben auf – wie viele andere auch, denen die entspannte Atmosphäre so gut gefiel. Erst als die ersten Stände abgebaut wurden, die Luft aus der Hüpfburg zischte und die Kinder zur Mithilfe aufgefordert wurden, waren alle bereit, sich voneinander in die Ferien zu verabschieden. Zwar war Freitag noch einmal bis 12:20 Uhr Schule, aber viele von Aurelias Mitschülern starteten schon Donnerstagabend. Sie sich ja noch nicht schulpflichtig und die Eltern konnten auf diese Weise Autobahnstaus und lange Schlangen am Flughafen umgehen.

Gute Erholung, euch allen!

3 thoughts on “Disney Day – Geschichtsunterricht der besonderen Art

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