Eine riesige Halle voller Trampolins – das Paradies für meine Kinder. Leider ist der Zutritt erst ab 4 Jahren gestattet, also recherchierten Aurelia und ich das Jump House in der Karwoche, als die Kleinen noch im Kindergarten waren.
Nur eine bestimmte Zahl von Besuchern darf gleichzeitig springen, damit werden Unfälle und Unmut verhindert. Wer nicht warten will, sollte rechtzeitig online seine Sprungzeit buchen. Für uns waren 1,5 Stunden am Mittwochvormittag reserviert. Wir kamen viel zu spät – wegen einem dämlichen Unfall auf der Lux, der den Verkehr in ganz Efferen für fast eine Stunde lahm legte. Wie schön, dass es immer noch früh am Tag war und unsere Sprungzeit um eine halbe Stunde verschoben werden konnte. Aber selbst wenn sie uns um eine halbe Stunde gekürzt worden wäre, hätte es ausgereicht, um den Heimweg vollkommen durchgeschwitzt anzutreten.
An der Kasse erhielten wir je ein Paar Jump-House-Socken in quietsch-orange. Diese Anti-Rutsch-Socken sind Pflicht für alle Springer. Außerdem mussten wir uns einen großen Aufkleber mit unserer Sprungzeit aufs Shirt kleben. Das Personal wirft rigoros jeden runter, der zu früh oder zu spät hüpfen will. Nun erklärte unserer Startgruppe eine eher unmotivierte junge Dame die Sprungregeln. Sie leierte die Ver- und Gebote herunter, gähnte mindestens viermal während ihres kurzen Vortrags und drohte bei ihren Verboten so oft mit schweren Verletzungen und Klinikaufenthalten, dass Aurelia nach meiner Hand griff und mich ängstlich ansah. (Das war aber nur bei dieser Dame so, wir bekamen ja alle halbe Stunde die Einweisungen der späteren Besucher mit, dort wurde gescherzt, gelacht und mit einem gemeinsamen Schlachtruf gestartet)
Wir versuchten uns beim SurvivalJUMP, aber gaben nach zwei Runden auf. Wir schafften es zwar, uns unter der oberen sich drehenden Schranke zu ducken, aber schafften es beide nicht, über die untere zu springen. Aurelia ist dafür noch etwas zu klein und ich etwas zu steif. Vielleicht hätten wir das auch nicht direkt als Einstieg machen sollen, sondern erst nach einer gewissen Aufwärmzeit. Dieser Station schreibe ich nämlich die biestigen Schmerzen zu, die ich am Abend im linken Fuß bekam
Wir nutzten danach nur einen Teil der vielen weiteren Möglichkeiten, nämlich die vielen Trampolins nebeneinander im FreeJUMP Bereich. Lustig ist es, dass man dort sogar gegen schräg an der Wand montierte Trampolins springen kann.
Eine Weile durften wir auch im GameJUMP Bereich mit Bällen spielen und gleichzeitig hüpfen. Als es dann voller wurde, sahen wir bei einigen Spielen 3D-Dodgeball zu. Die Regeln erinnern an die Völkerballspiele aus unserer Schulzeit, aber auf dem Trampolin ist es natürlich schneller und dynamischer.
Wir bestaunten die Leute, die bei SlamJUMP Trampolin-Basketball spielten. Wir ließen uns bei BagJUMP von einem Trampolin in ein Luftkissen fallen. Wir stellten fest, dass die Jungs in der Battle Box ganz schön sauer waren, wenn sie von ihrem Gegner in den Graben mit den Schaumstoffblöcken geschubst worden waren.
In der Ninja Box gibt es drei verschieden schwere Strecken, die an einen Klettergarten erinnern. Die erste hätte Aurelia bestimmt geschafft, aber traute sich nicht. Wir schauten immer wieder kurz zu, gingen aber wieder zurück zum FreeJUMP. Fünf Minuten vor Ende unserer Sprungzeit bat sie mich dann darum, mit ihr auf den einfachen Parcours zu gehen. Doch dort warteten etwa 15 Leute. Also mussten wir dies auf „nächstes Mal“ verschieben.
Alles, was beim Hüpfen nicht gebraucht wird, hatten wir in einem Schließfach verstaut. Hier ist an alles gedacht: Die Schlösser haben einen Zahlencode, damit keiner seinen Schließfachschlüssel auf einem Trampolin verliert. Irgendwie muss ich aber mit meinen dicken Knubbelsfingern beim Programmieren oder beim Öffnen auf eine falsche Zahl gekommen sein, jedenfalls ging mein Fach nicht auf. Das ist aber wohl kein Einzelfall, denn die Kassendame rief mir in Windeseile eine Kollegin herbei, die routiniert nach dem Inhalt meines Fachs fragte und den Generalcode eingab. Prima, so konnte ich doch zwischendrin die Kamera wegbringen, Geld für ein Verschnaufgetränk holen,…
Aurelia will jetzt Geld sparen, um den Zwillingen zum 4. Geburtstag einen Besuch im Jump House zu schenken. das nenne ich wahre Geschwisterliebe!
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