Die älteste in der Eifel bekannte Eierlage findet wohl in Schönecken statt. Dieser Osterbrauch soll dort bereits im Jahre 1500 entstanden sein.
Die Eierlage wird am Palmsonntag mit einem besonderen Versteigerungsmodus an zwei Freunde vergeben.
Am Ostersamstag gehen die beiden durch das ganze Dorf, stellen sich als Raffer und Läufer vor und sammeln Eier. Der Rest der Junggesellen begeht derweil einen feucht-fröhlichen Ausflug in den Gemeindewald, wo Bäume geschlagen werden, die später die Eierlaufstrecke säumen.
Am Ostermontag ziehen Musikverein, Handwerkerverein und Sodalität mit dem Raffer und dem Läufer morgens zum Hochamt in die Kirche. Um die Mittagszeit werden unter Aufsicht von Hauptmann und Brudermeister exakt 104 rohe Eier im Abstand einer Elle (62,5 cm) im Sägemehl ausgelegt. Danach zieht die Sodalität mit Musikbegleitung durch den alten Ortskern.
Punkt 14 Uhr beginnt der eigentliche Wettkampf: Der Läufer muss in den Nachbarort Seiwerath rennen, dort wird ihm seine Anwesenheit mit einer kurzen Notiz bestätigt. Er ist etwa 7,4 km unterwegs. Der Raffer muss die Eier einzeln aufraffen, sein längster Weg beträgt rund 65 m. Insgesamt legt er 6,9 km zurück. Dazu kommen 104 Mal Bücken, Aufraffen, Drehen, Weiterlaufen und Ablegen der Eier im Sammelkorb.
Wenn der Läufer auf dem Rückweg den „Kemel“ passiert, an dem er von Schönecken aus wieder zu sehen ist, verkündet ein Böllerschuss das Herannahen des Wettkämpfers. Je weiter das Rennen dem Ende entgegen geht, desto mehr steigt die Spannung. Aufgeregt feuern die Zuschauer in der Von-Hersel-Straße den Raffer oder entlang des Weges von Seiwerath den Läufer an.
Das Ende der Eierlage signalisieren dann wieder Böllerschüsse. Für die meisten Junggesellen zählt aber nicht so sehr der Sieg, wie die Tatsache, überhaupt einmal an der Eierlage aktiv teilgenommen zu haben.
Später folgt die Siegerehrung, bei der die Junggesellen den Sieger der Eierlage hochleben lassen. Eine Dame seiner Wahl darf ihm den Siegerstrauß überreichen.
Bei der Siegerehrung ehrt die Junggesellensodalität gleichzeitig die Jubilare des Vereins. Das sind jeweils Raffer und Läufer, die vor 25 oder 50 Jahren die Eierlage ausgerichtet haben. in letzter Umzug führt mit Musik ins Forum im Flecken (FiF), das Gemeindezentrum Schöneckens.
Nach der meist ausgiebigen Feier der Eierlage am Ostermontag findet der Osterbrauch im Kreise der Junggesellen am Dienstag ein Ende: Im Vereinslokal werden die von Raffer und Läufer gesammelten Eier, meist deutlich mehr als 104, zum Omelette verarbeitet und verspeist.
Davon habe ich echt noch nie im Leben etwas gehört. Es gibt schon seltsame Bräuche.
Oh, so ein Mist, dass ich Ostern schon was vor habe.