Heute will ich euch Upcycling vom Feinsten zeigen: Nachbarn hatten ein (allenfalls mittelmäßig gelungenes) Ölgemälde eines uns unbekannten Künstlers an die Straße gestellt. Einige Monate zierte es mein Schlafzimmer, aber so richtig war ich nicht davon begeistert. Also war ich damit schon wieder auf dem Weg zum Straßenrand, als die Zwillinge mich damit sahen und darum baten, diesen tollen Keilrahmen neu bemalen zu dürfen.
Aber klar doch, meine Süßen!
Die beiden zu beobachten, war faszinierend. Ich hatte sie bei der Auswahl der Farben und der Techniken vollkommen unterschätzt.
Farbe: Zuerst nahmen sie Wasserfarben und kamen zu der Erkenntnis, dass diese auf Ölfarbe nicht halten. Wachsmalstifte, Filzstifte und Fingerfarben erwiesen sich ebenfalls als ungeeignet. Am Ende entschieden sie sich für Acryl (als Stift und aus der Tube), Abtönfarbe und Nagellack. Der wird bei uns in aller Regel nicht auf den Nägeln verwendet, sondern zum Verschönern von Steinen, Holz – oder eben nun in der Malerei.
Technik: Gut, es wurde auch (!) gezeichnet und gemalt.
Aber ausschließlich gemalt wirkte es den beiden Künstlerinnen noch zu langweilig. Transparentes Acryl mit lila Glitter musste her:
Manchmal wurden vier Hände benötigt, um die Acrylfarbe aus den Tuben zu pressen.
Danach kamen sie auf die Idee, den Nagellack und die Abtönfarbe auf das Bild zu tropfen. Das hatte den Vorteil, dass sie sich nicht um die Pinsel streiten mussten. Und wenn es gleichmäßig fleißend aufgetragen wurde, kamen bezaubernde Formen zustande.
Mein Highlight folgte am Schluss: die fast leeren Flaschen der Abtönfarbe wurden einfach kopfüber hingestellt. Das ergab satte gelbe und blaue Kreise.
Und? Wie gefällt es euch?
Ich bin ganz begeistert und werde dem Bild zu einem Ehrenplatz verhelfen, sobald es endlich vollkommen trocken ist.
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