Naturerlebnispfad.
Das Wort bringt die meisten modernen Kinder genauso zum Gähnen wie uns damals die Worte Wandern und Lehrpfad.
Aber dieser hier ist anders. Versprochen!
Vorbereitung
So, nun einmal ganz von vorne: Für die neue Auflage von Rheinland mit Kindern wollte ich meinen Wandervorschlag für die Sophienhöhe überarbeiten und stieß im Netz auf die kleine Haselmaus Sophie. Sie ist das Leittier des Naturerlebnispfades und zeigt uns ihre Sophienhöhe.
Die Forschungsstelle Rekultivierung hat auf ihrer Internetseite alles so zusammengestellt, dass ein Ausflug ganz leicht fällt:
- eine Broschüre mit allen 11 Stationen, Wanderkarte und Anfahrtbeschreibung
- das Entdeckerbuch „Mit Sophie durch das Jahr“ zur Vertiefung
- für ganz Unsichere sogar einen GPS-Track zum Download
Das alles könnt ihr euch beim RWE* Besucherdienst auch bestellen: per Telefon: 0800/8833830 und per Mail: aktionen@rwe.com
Ich bestellte sofort drei Entdeckerpakete und wir waren total begeistert, als wir im Umschlag nicht nur die Broschüre und das Buch fanden, sondern sogar noch eine Samenbombe, die wir unterwegs oder zuhause werfen dürfen.
Die Broschüre gibt es übrigens auch am Startpunkt, wenn der Vorratskasten nicht vorher von anderen Entdeckern schon geplündert wurde.
Die Broschüren und Entdeckerbücher sind so fröhlich und ansprechend, dass wir diese Freude mit Freunden teilen wollten. Also verabredeten wir uns für den ersten Märzsamstag am Wanderparkplatz Sophienhöhe.
Die Tour
3,8 km. Kinderlose denken „Unter einer Stunde wieder am Auto“ und lachen sich tot über die Idee, dafür 40 Minuten Anreise in Kauf zu nehmen.
3,8 km. Eltern denken „Tagestour! Was packe ich alles in den Rucksack? Wann ist Anfang März denn Sonnenuntergang“
Fakt ist, dass wir für diese 3,8 km drei Stunden benötigt haben. Dabei fühlte sich ein Teil der Gruppe sogar von den anderen gehetzt.
Den Rest erzählen euch nun die Fotos:
Hier geht es zur Station 1 (1) Bäume im Lindenberger Wald Wir sprechen über Rindenstruktur und Jahresringe
(2) Das Insektenhotel an der Blühwiese ist noch in der Winterruhe…
…und Cari lässt sich Zeit und bestaunt jeden Stein.
Die anderen sind schon vorgerannt,… …es geht die Rodelbahn hinauf… …zu den Findlingen. Erst wird einfach so geklettert… …dann nachgelesen, was es mit der Station (3) auf sich hat.
Snackpause an weiteren Insektenhotels.
Ein wilder Weg… …wird erkundet.
Station (4) und (5) übergehen wir, weil zu viele andere Wanderer unterwegs sind. Statt Bodenkunde, Braunkohletagebau und Rekultivierung wird eben das Waldbingo fortgesetzt.
Oh, ein See mit einer Insel! Und das hier oben auf dem Gipfel?!
(6) Welche Aufgaben stellen sich am Inselsee? Wie gut, dass wir die Ferngläser dabei haben. Da wohnen Graureiher! Der freundlichste Baum auf der Wanderung Der Inselsee im Winter – alles andere als trostlos. Die Kinder sind fasziniert.
Picknick am Inselsee
(7) schnell erledigte Aufgabe rund um Haselmausfutter Fotografenwechsel Sonnenbad am Hang
(8) Ein riesiger Haselmauskasten… …für unsere (Hasel-)Mäuse
Die geheimnisvollen Koboldhäuschen (9) haben wir wohl übersehen… … aber an Station (10) einiges über Totholz gelernt.
Highlight für die Kinder ist die Station (11)… …an der wir die unterwegs gesammelten Äste in die riesigen Waldtipis einbauen.
Die kleinste ist sauer, dass wir schon fast wieder am Parkplatz sind. Sie war doch noch lange nicht mit Schmusen fertig.
WarWanderung anstrengend? Nö, die Kinder mussten sich auf dem Spielplatz auspowern.
*Werbung? Ja sicher! Und zwar aus voller Überzeugung, weil uns die RWE einen herrlichen Ausflug mitten im Lockdown ermöglicht hat. Ich werde für die Nennung der Firma oder des Weges nicht bezahlt.
Sophienhöhe ist ja eigentlich eine Abraumhalde aus dem Tagebau. Vielleicht sollte ich da auch mal hochgehen. Bisher bin ich nur mit dem Rad daran vorbei gefahren und habe an einem kleinen Kapellchen ein Picknick gemacht.