Unsere Zeitreise mit den Nepomuks zu den Rätern liegt nun schon einige Monate zurück. Wir hatten über die Sommermonate Kraft geschöpft und Wissen über die Römer angesammelt. Nun waren wir bereit, uns mit der liebenswerten Autorin Heidi Troi auf die nächste Zeitreise zu begeben.
Das Coverbild gefällt uns noch viel besser als beim ersten Buch. Diesmal ist kein grimmiger Kerl, sondern ein freundliches römisches Mädchen mit einem Krug abgebildet.
Noch bevor ich mich versah, schnappten sich die Kinder das Buch und blätterten es durch. Die Illustrationen sind wieder so niedlich und liebevoll gezeichnet wie im ersten Band. Damit konnten die Kinder schon eine ungefähre Ahnung entwickeln, um was es in dieser Geschichte gehen wird. Die Mädchen waren begeistert davon, dass vieles von dem, was wir bereits über die Römer recherchiert hatten, tatsächlich auf den Illustrationen zu sehen war: Wachtürme, Gemeinschaftstoiletten, Thermen und das Essen im Liegen.
Könnt ihr euch das ungläubige Gesicht und das glückliche Kreischen vorstellen, als die Große beim Überfliegen der Seiten erfasste, dass das hübsche Römermädchen vom Cover Aurelia heißt ?!? Und dann ist sie auch noch genauso alt wie meine Aurelia! Noch ehe wir eine Zeile gelesen hatten, war klar, dass das Buch einfach nur großartig sein muss. Ich erfasste sofort: Aurelia ist die wichtigste Nebendarstellerin in dem Buch und führt die vier kleinen Protagonisten durch das Abenteuer.
Die persönliche Widmung beginnt stilecht mit „Salve!“. Heidi spricht darin nur eine Person an, natürlich bestätige ich Aurelia in ihrer Vermutung, dass sie damit angesprochen ist.
Das Buch enthält ganz am Anfang wieder die originelle Vorstellung der Protagonisten, die wir schon aus dem ersten Band kannten: Die etagenweise Vorstellung der Nepumuks ist eine großartige Idee. Sie wohnen alle in einem Haus und wurden kurzerhand in die Etagen ihres Hauses gezeichnet. Im Erdgeschoss wohnt der Opa, im Obergeschoss Theresia (12) und Chris (8), oben unter dem Dach Nikolas (11) und Maria (10).
Das Buch beginnt, wo das letzte endete (ist aber ohne Probleme auch ohne Kenntnis des ersten Bandes verständlich): Die aufregende Zeitreise zu den Rätern ist überstanden, die vier Nepomuk-Kinder haben Streit darüber, ob sie gemeinsam eine weitere Zeitreise unternehmen. Theresia, als die Älteste, will dies auf gar keinen Fall. Die drei jüngeren Kinder (ihr Bruder, ihre Cousine und ihr Cousin) argumentieren so lange, bis sie einen Kompromiss vorschlägt: Wenn sie sich vorher gut über die Römerzeit informieren, soll es eben so sein. Immerhin gilt es, ein Unrecht wett zu machen, denn ihr Opa hatte einem römischen Mädchen eine Wachstafel stibitzt und diese muss zurückgegeben werden, damit das Mädchen keinen Ärger mit dem strengen Magister bekommt. Sie begeben sich also auf eine weitere abenteuerliche Reise in die Vergangenheit, um etwas aus dem Besitz des Opas an dessen ursprünglichen Besitzer zurückzugeben.
Bereits zu diesem Punkt im Buch lagen vier Abende hinter uns, an denen ich immer nur winzige Häppchen vorlesen konnte, weil meine drei Zuhörerinnen in ihren Diskussionen über die Buchinhalte vom Hölzchen aufs Stöckchen kamen. Wir waren sehr stolz darauf, dass wir uns als Vorbereitung für dieses Buch über das Leben im Alten Rom informiert hatten – und lachten herzhaft, als die vier Kinder im Buch genau das Gleiche machten. Oft musste ich auch Fragen beantworten – viele blieben sogar offen, wie z.B. warum denn der freche Opa bei den Zeitreisen in seiner Kindheit immer etwas mitgehen ließ und ob er jemals als Jugendlicher oder Erwachsener wegen seiner diebischen Art im Gefängnis war.
Es geht herrlich normal zu, bei dieser Zeitreise: Es gibt Missverständnisse, eine zünftige Schlägerei und ausgelassenes Lachen. Ich würde euch gerne das ganze schöne Buch nacherzählen, möchte aber nicht zu viel verraten. Diesmal kommen die Kinder nicht in Gefangenschaft, aber erleben andere brenzlige Situationen. Aurelias Vater ist nämlich Praefectus in der römischen Armee und leitet den Bau der neuen Straße in den Osten. Doch der Geldtopf, aus dem er die Arbeiter bezahlten soll, ist plötzlich verschwunden.
Die fünf Kinder teilen sich auf und es gelingt ihnen, auf zwei Zeitebenen Informationen zusammenzutragen und den Dieb zu überführen. Die süße Aurelia bleibt im Alten Rom, die Nepomuks reisen in die Gegenwart zurück. Aurelias Abschiedsgeschenk ist gleichzeitig schon der erste Schritt zur Fortsetzung der Geschichte in Band 3 der „Zeitreise mit den Nepomuks – Zu König Laurin und seinem Rosengarten.
Ich habe meinen Töchtern das aus 13 Kapiteln bestehende Buch vorgelesen, meist war es gerade einmal eine Seite, allerhöchstens ein einziges Kapitel an einem Abend. Das heißt keinesfalls, dass es schwierig zu lesen ist. Im Gegenteil! Die spannende Geschichte liest sich sehr flüssig und lässt sich bei Kindern, die nicht so diskussionsfreudig in die Geschichte eintauchen vielleicht sogar an einem oder zwei Abenden vorlesen oder lesen.
Diese Zeitreisegeschichte hat Heidi für Kinder ab 8 Jahren geschrieben. Das kann ich nur bestätigen. Die Sechsjährigen hatten damit eine tolle Vorlesezeit, aber zum Selbstlesen muss man etwas älter sein. Dieser zweite Band ist auch ohne die Lektüre des ersten Bandes gut verständlich.
Auch dieses Buch hat einen Anhang mit Wissenswertem über die Römer und Tipps, wo Spuren der Römer in und um Brixen zu finden sind.
ISBN: 978-3-96698-902-0
Euro (A/D) 12,00
Ausblick 1: Schon im kommenden Frühjahr wird Heidi uns Leser wieder auf eine Zeitreise der Nepomuks mitnehmen. Dann geht es zu König Laurin und seinem Rosengarten. Das wird bestimmt sehr spannend, denn von diesem König hat nicht einmal die Oma jemals etwas gehört. Wir warten also auch diesmal wieder ganz gespannt darauf. Denn wir wollen uns wirklich durch die Geschichte Südtirols lesen – und wenn wir in der Gegenwart angekommen sind, kommen wir nach Brixen und schauen uns alles persönlich an.
Ausblick 2: Bestimmt hat Heidi bis dahin wieder eine nette Sammlung mit Fragen, Rätseln und Hintergrundinformationen als Unterrichtsmaterial gebastelt, das wir durcharbeiten können.
Ausblick 3: Jetzt aber nicht stören, denn wir haben entdeckt, dass es auch auf Antolin* Fragen zu den Nepomuk-Büchern gibt und werden sofort versuchen, bei dem Quiz möglichst viele Fragen richtig zu beantworten.
*Werbung? Ja sicher! Und zwar ohne Bezahlung, aber aus voller Überzeugung.
Liebe Ingrid,
ganz herzlichen Dank für diesen tollen Tipp. Ich habe soeben beide Bände mit den Nepomuks bestellt. Als Lateinlehrerin fand ich natürlich sehr interessant, dass Du auch von Rätseln, Hintergrundinformationen und Unterrichtsmaterial gesprochen hast. Dazu gibt es aber zu den Römern noch nichts, oder? Ich wäre jedenfalls sehr an Unterrichtsmaterial gerade auch zu dem Römerbuch interessiert. Herzliche Grüße und allen schon mal ein schönes Wochenende!
Aktuell gibt es noch kein Unterrichtsmaterial für die Römer, aber das kommt bestimmt noch, so fleißig und rührig Heidi ihre Nepomuks betreut…
Hallo, da melde ich mich gleich selbst mal zu Wort. Mit den Unterrichtsmaterialien brauchen wir leider noch ein bisschen, vor allem deshalb, weil Evi grad in drei Buchprojekten gleichzeitig versinkt. Aber wir sind dran und ich hoffe, dass es nicht mehr lang dauert, bis wir sie auf die Seite stellen können. Dann gibt sie’s kostenlos zum Download unter http://www.heiditroikinderbuch.com – Ganz liebe Grüße, Heidi
Liebe Heidi, wie schön, dass du selbst vorbeischaust und die Frage beantwortest. Dann üben wir uns noch etwas in Geduld und warten schon ganz gespannt auf die neuen Unterrichtsmaterialien – und auf den dritten Teil ;o)
Danke für den Tipp. Wir hatten auf deinen Rat hin schon die Räter gekauft und waren sehr glücklich damit.