„Lies dich durch Südtirols Geschichte“ lautet das Motto der Buchreihe, die Heidi Troi mit einem Ausflug in die Zeit der Räter beginnt.
Die Lehrerin, Theaterpädagogin und Autorin Heidi Troi lebt in Brixen und hat damit begonnen, all die in ihr schlummernden Geschichten aufzuschreiben. Um es vorweg zu nehmen: das war eine großartige Idee!
Immer wieder aufs Neue mein Tipp: Bestellt Bücher nicht bei A…*, sondern lieber beim Verlag oder beim Autor. Schon vor dem Lesen waren meine Kinder begeistert von dem gut gefüllten Umschlag, in dem wir auch Aufkleber und Lollis fanden. Oma freute sich riesig über die wunderschönen Briefmarken. Ich hatte Spaß an der netten Widmung.
Das Coverbild gefällt uns sehr gut, führte uns aber in die Irre. Wir dachten alle vier anhand der Zeichnung im oberen Drittel, die Protagonisten seien wesentlich jünger. Von links nach rechts hätten wir die Kinder auf 10 – 8 – 5 – 2 (maximal 3) Jahre geschätzt. Denn zumindest hier im Rheinland wird kein Mädchen im Kindergartenalter sich einen solchen nach oben stehenden Zopf gefallen lassen.
Lustig ist der Hintergrund der Widmung „wegen Benni“. Das machte mich neugierig, denn sonst steht da ja immer „für Benni“ oder etwas ähnliches. Ich fragte bei der Autorin nach und erhielt folgende Antwort: „Benni ist mein Sohn, der 25 Jahre alt ist. Er hat im Grundschulalter solche Zeitreisegeschichten geliebt und jetzt, wo seine Mutter Kinderbücher schreibt, wollte er, dass ich so etwas schreibe. Er hat sogar mit mir zusammen bei einer Theatertournee nach Südkorea das Konzept ausgetüftelt. Und er war es auch, der mich dazu gezwungen hat, das Projekt weiter zu verfolgen. Ich hab es nämlich in der Schublade verrotten lassen, weil ich wusste, dass sich dafür kein Verlag finden wird. Also muss man wirklich sagen, dass das Buch „wegen“ ihm geschrieben wurde.“ Danke, Benni, unbekannterweise, für so viel Beharrlichkeit.
Das Buch beginnt mit einer originellen Vorstellung der Protagonisten: Die etagenweise Vorstellung der Nepumuks ist eine großartige Idee. Sie wohnen alle in einem Haus und wurden kurzerhand in die Etagen ihres Hauses gezeichnet. Im Erdgeschoss wohnt der Opa,, im Obergeschoss Theresia (12) und Chris (8), oben unter dem Dach Nikolas (11) und Maria (10). Wir fragten uns, warum es da einen Opa und keine Eltern gibt, aber das klärte sich schon auf den ersten Seiten des Buchs. Opa und die Kinder waren wichtig für die Geschichte und tauchen deshalb in der bildlichen Vorstellung auf. Die Eltern von Chris und Theresia sowie Tante Thea, die Mutter von Maria und Nikolas, sind reine Nebendarsteller.
Opa Nepomuk feiert im ersten Kapitel seinen 75. Geburtstag feiert und erzählt den Kindern eine seiner „Flunkergeschichten“. Der Opa erzählt seinen Enkeln von seiner Zeitreise zu den Rätern, die vor über 2000 Jahren lebten. Dort hatte er eine Pferdestatue mitgehen lassen, was er inzwischen bereut. Deshalb gibt er den vier Nepomuk-Kindern alle Utensilien, die sie für eine Zeitreise zu den Rätern benötigen. Theresia, als die Älteste, ist skeptisch, lässt sich aber auf den Wunsch ihres Bruders, ihrer Cousine und ihres Cousins ein. Sie begeben sich auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit, um die Pferdestatue an deren rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben wollen.
Die Zeitreisen beginnt schon mit Hindernissen und ich verrate nicht mehr, als auf dem Cover steht, wenn ich euch erzähle, dass die Kinder in Gefangenschaft geraten und dem Druiden für ein Opferritual übergeben werden. Wie gut, dass sie in an eine von Opa geknüpfte Freundschaft anknüpfen können. Mit einer großen Portion Glück schaffen es die vier Kinder, ihre Mission zu erfüllen und wieder in die Gegenwart zu reisen. Das Ende dieses Buchs ist gleichzeitig schon der erste Schritt zur Fortsetzung der Geschichte in Band 2 der „Zeitreise mit den Nepomuks – Bei den Römern.
Ich habe meinen Töchtern das aus 18 Kapiteln bestehende Buch vorgelesen, meist waren es zwei Kapitel an einem Abend. Die spannende Geschichte liest sich sehr flüssig. Sogar für meine Aurelia, die gar nicht gerne liest. Sie hat mehrfach schon weiter gelesen, wenn ich das Buch nach dem Vorlesen beiseite gelegt hatte. Also ein richtig schöner Kinderschmöker!
Diese Zeitreisegeschichte hat Heidi für Kinder ab 8 Jahren geschrieben, die in Südtirol leben oder dort Urlaub machen. Sie können sich die Schauplätze anhand der Flurnamen wahrscheinlich tatsächlich ansehen, wenn sie aus der Gegend kommen und ortskundig sind. Das hat den Lesegenuss in unserer ortsunkundigen Familie überhaupt nicht gebremst. Im Gegenteil: Es hat Fernweh geweckt und wir wollen uns das Land der Räter nun gerne einmal anschauen, sobald das Reisen wieder leichter ist. Wir haben Lust auf diese Gegend bekommen. Oma und ich mussten von Erinnerungen an Südtirol-Urlaube in meiner Kindheit erzählen.
Dass die Autorin Pädagogin ist, spürten wir während der spannenden Geschichte nicht. Es wurde aber deutlich, als wir ganz am Ende des Buchs im Anhang ein paar Tipps fanden, wo wir Spuren der Räter finden können, wer die Göttin Rätia war und was der bekannte Ötzi damit zu tun hat.
ISBN: 978-3-96698-926-8
Euro (A/D) 12,00
Gewinnspiel – Jetzt kommt der Knaller: Ich darf zwei Exemplare des Buchs verlosen. Dazu beantwortet mir bitte folgende Frage:
Kennt ihr Südtirol und wenn ja: was ist dort besonders schön außer der Tatsache, dass dort ein großartiges neues Kinderbuch spielt?
Das Kleingedruckte: Bei mehr als zwei Teilnehmern entscheidet das Los. Ohne Rechtsweg oder anderen rechtlichen Schnickschnack. Alle kommen in einen Lostopf, wir ziehen am 1. Juni um 12 Uhr zwei Zettel und benachrichtigen die Gewinner. Wer gewinnt, muss mir seine Adresse mailen, sonst kann ich den Gewinn nicht verschicken.
Ausblick 1: Bald gibt es die Zeitreise zu den Rätern auch als Hörbuch.
Ausblick 2: Im Herbst nimmt Heidi uns Leser wieder auf eine Zeitreise der Nekomuks. Diesmal geht es in die Zeit der Römer. Wir warten schon ganz gespannt darauf. Denn wir wollen uns wirklich durch die Geschichte Südtirols lesen – und wenn wir in der Gegenwart angekommen sind, kommen wir nach Brixen und schauen uns alles persönlich an.
Bis dahin werde ich mir wohl das Hörbuch „In 18 Morden um die Welt“ beschaffen, denn ich habe herausgefunden, dass Heidi auch Krimi kann.
*Werbung? Ja sicher! Und zwar ohne Bezahlung, aber aus voller Überzeugung. Die Autorin spendiert die Verlosungsexemplare und übernimmt sogar das Porto aus Italien für die glücklichen Gewinner.
Südtirol kenne ich (noch) nicht, aber das kann sich ja mit diese Buch ändern. Ich möchte es für meine Nichte gewinnen.
Liebe Ingrid, Südtirol, eines unserer Sehnsuchtsorte unserer Familie (16 Jahre, 13 Jahre und 6 Jahre). Wir sind dort gerne unterwegs zum Wandern, aber auch im Winter. Es gibt so viele schöne Ecken. Unsere Kleinste und Leseanfängerin würde sich sehr über das Buch mit den Rätern zum Vorlesen natürlich von den Großen freuen. Viele Grüße
Ja, Sehnsuchtsort auch für uns. Wir lieben die Gegend für Familienwanderungen und hoffen, in den Herbstferien dort Urlaub machen zu können.
Südtirol muss der letzte übrig gebliebene Zipfel des Paradieses sein: Bergwandern geht hier in jeglicher Anforderung, und selbst der unsportliche dicke Mensch wie ich hat was von den Panoramen rundherum – egal, wohin du blickst, wunderschöne Berge! Dann das köstliche Essen, die Schlutzkrapfen, die Marende – und der Südtiroler Wein. Schon ein schlichter Edelvernatsch ist ein Schluck vom Paradies. Vor allem habe ich immer zauberhafte Gastgeber gefunden – mit einer Großzügigkeit und Herzlichkeit, die begeistert
Ich habe keine Kinder, und würde das Buch per Zoom für eine interessierte Hörerschaft vorlesen.
Ich kann mir vorstellen, dass auch deine über 8-jährigen Schützlinge Freude an dem Buch haben. Meine Mutter hat es auch mit Freude gelesen.
Wir waren auch noch nie in Südtirol. Ein solches Buch wäre eine prima Einstimmung vor der ersten Reise.
Von Südtirol kenne ich nur die Autobahn Richtung Süden. Aber kann ja noch werden.
Das Buch wäre genau richtig für meine Enkelkider.