Im März 2018 waren wir schon einmal zur Recherche im Odysseum, danach einige Male für private Besuche und Geburtstagsfeiern. Ich hatte also gedacht, bei der Überarbeitung meines Buchs Rheinland mit Kindern keine Überraschungen zu erleben. Falsch gedacht! Es ist kaum wiederzuerkennen! Wie gut, dass die Odyseum-Chefin darauf bestand, dass wir es uns noch einmal anschauen kommen.
Zu unserem großen Glück sind wurde am Museum mit der Maus nichts verändert. Hier konnten wir wieder ein paar Trickfilme drehen, schneiden und vertonen. Nach wie vor sind runde Kanaldeckel für und die beste Wahl. Wir haben gelernt, wie Schlüssel und Schloss funktionieren, an einem Maus-Quiz teilgenommen, Bahntickets an einem Automat mit Braille-Zeichen gezogen und eine optische Täuschung fotografiert.
Ebenfalls fast unverändert ist der Dschungel-Raum mit dem Dino. Er gefiel den Museumsleuten wohl immer noch so gut, das Mammut, Dino, Hängebrücke und Dunkelrutsche bleiben durften. Um das Ganze aufzupeppen, heißt er jetzt aber Jungle Run„und von den Besuchern wird erwartet, dass sie mit einem Tracking-Armband durch die Ausstellung rennen und das Armband auf möglichst viele leuchtende Stellen legen, die im Raum verteilt sind. Das System funktionierte bei unserem Besuch (noch) nicht (mehr). Das war nicht schlimm, denn welchen Sinn sollte es haben, durch diesen informativen Raum zu hetzen, ohne etwas erkunden, nachzulesen der ausprobieren zu können. Vielleicht ist es ja auch so gedacht, dass die Besucher sich den Raum erst einmal ganz in Ruhe ansehen und sich die Leuchtpunkte merken und dann noch ein zweites Mal hindurch rennen.
Zwei Bereiche, die früher für Sonderausstellungen genutzt wurden, sind jetzt fester Bestandteil der Ausstellung. Dort konnten die Kinder bei Roll & Move in einer Rollschuhdisko abzappeln.
Bei Glow & Move haben wir mit Schwarzlicht-Effekten Tischtennis, Tic-Tac-Toe und Zirkus gespielt.
Jeder Winkel des Gebäudes wird inzwischen genutzt. In einem Nebenraum von Roll & Move heißt es jetzt paint2life. Die Kinder malen auf Ausmalblättern Fische und andere Unterwasserwesen mit Wachsmalstiften aus, übertragen sie mit einem Knopfdruck in ein virtuelles Aquarium und können dann auch noch mit ihnen spielen. Die Eltern staunen über das technisch machbare, die Kinder produzieren Berge von bunten Fischen, Quallen und Oktopussen.
Auf einer Empore wurde ein optisch täuschender Stuhl aufgestellt, der nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert wie der im Museum mit der Maus:
Mit VR-Brillen haben wir in der Spree-Arena* als Feuerwehrleute etliche Wohnungsbrände gelöscht und als Ameisenbären so richtig lecker Ameise, Marienkäfer und Fliegen geschlemmt. Wenn nur nicht die Mücken gewesen wären, die kribbeln so im Rüssel!
Das Odysseum* hat nun für Lego* und Ravensburger* große eigene Bereiche eingerichtet, in denen deren Produkte ausprobiert (und gekauft) werden können. Eigentlich ganz Praktisch, denn bei manch einem Spiel weiß man ja beim Lesen der Produktbeschreibung gar nicht, ob es der eigenen Familie gefallen würde oder nicht. Für uns war die Ravensburger-Abteilung insofern sehr praktisch, weil wir zwei Brettspiele ausprobieren konnten, mit denen wir schon lange geliebäugelt hatten. Beide werden wir nach dem Testspiel nicht kaufen, denn bei dem einen war das Spielmaterial sehr instabil und das zweite entpuppte sich als langweilig.
SisyFox ist ein faszinierendes Computerspiel, bei dem wir in die Rolle eines Fuchses schlüpfen, der wie König Sisyphos aus der griechischen Mythologien seine Probleme mit einem riesigen Felsblock hat. Er muss unfallfrei durch die Landschaft gerollt werden. Als Joystick diente uns dafür ein Ball, der größer war, als unsere Cari. Wie gut, dass die Spieler leicht erhöht hinter dem Ball stehen konnten. Da war ganzer Körpereinsatz nötig, um ihn immer dahin zu lenken, wo wir ihn hin rollen wollten.
Am meisten gelacht haben wir in der 3D-Selfie Galerie:
Infos:
Die Preise sehen auf den ersten Blick happig aus: 1 Person zahlt für 90 Minuten 12,90 € und für ein Tagesticket 24,90 €. Kleingruppenkarten bis 5 Personen kosten 39,90 € bzw. 79,90 €. Um alles zu sehen, zu erleben und auszuprobieren ist man aber auch wirklich den ganzen Tag im Museum unterwegs, ohne dass es eine Sekunde langweilig war. Damit relativiert sich der Ticketpreis schon wieder ein wenig.
Tipp: Das Parkhaus kostet extra, wir haben für 10 – 17 Uhr ganze 9 € bezahlt, also besser außerhalb parken oder mit ÖPNV/Rad anreisen
Momentan ist das Odysseum Fr – So mit 2G-Regelung geöffnet. Dadurch ist es herrlich leer dort. In manchen Räumen haben wir keinen anderen Besucher getroffen. Nirgendwo mussten wir anstehen, nicht einmal im Restaurant!
*Werbung? Ja, durch Nennung von Firmennamen und Produkten. Wir hatten im Rahmen der Reiseführerrecherche kostenlosen Eintritt, aber erhalten kein Geld für diesen Blogbeitrag.
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