Da ich ganzjährig recherchiere, komme ich immer wieder in den Genuss, auch im Advent zu wandern oder zu pilgern. Vielleicht könnt ihr euch noch an meine schöne Weihnachtswanderung auf Mallorca 2016 erinnern.
Es ist einfach eine andere Atmosphäre als im restlichen Jahr. Während es im Advent in den Städten unerträglich hektisch wird, sind Wanderungen in dieser Zeit etwas ganz besonders Schönes für mich.
Mir fällt die Recherche im Dezember 2015 ein, bei der ich auf der Via Francigena im T-Shirt durch die Toskana pilgerte und laut mitgröhlte, als die Einwohner eines Dörfchens „Last Christmas“ in Endlosschleife über die Dorflautsprecher spielen ließen, während sie die Weihnachtsbeleuchtung montierten.
Heute war es dann auf der Via Coloniensis so weit: Ich verließ ein festlich geschmücktes Blankenheim,
am Eifelblick gab es zu der Aussicht auf Burg & Ort noch einen Weihnachtsbaum dazu.
Kurz darauf kam ich mit einem netten Herrn vom Blankenheimer Eifelverein ins Gespräch, der durch den Ort wanderte, um Weihnachtsgrüße und die Wanderprogramme für 2020 in die Briefkästen der Mitglieder zu werfen.
In Nonnenbach musste ich kurz warten, damit eine Autofahrerin in ihre Einfahrt kam. Sie bot mir spontan einige Weihnachtsleckereien an, die sie einige Minuten vorher eingekauft hatte. Zum Glück war es Marzipan, sodass ich ablehnen konnte, ohne lügen zu müssen.
Weiter ging es nach Ahrmühle. Hier stellten die Dorfältesten den Dorfweihnachtsbaum auf. Jeder Neuankömmling wurde mit lautem Hallo und einer festen Umarmung begrüßt.
In Waldorf sprach ich lange mit einer alten Dame, die bedauerte, dass im Winter so wenige Fremde ins Dorf kommen und sie nach der Schließung des letzten Gasthauses genauso in ihrem Dorf versauert, wie die jungen Leute. Doch ehe Trübsal aufkommen konnte, freuten wir uns an der schönen Wintersonne am Ortsrand.
Doch damit nicht genug: erfreut stellte ich fest, dass es in der Dorfkirche nun auch einen Pilgerstempel gibt, als eine andere Einheimische mich auf die Krippenausstellung hinwiest, die ein paar Häuser weiter immer im Advent zu sehen ist. Eigentlich nur an den Wochenenden, aber die Inhaberin sah, wie ich im Hof die beiden Außenkrippen fotografiere und bat mich herein. Im Gespräch erfuhr ich dann auch noch, dass in ihrem Ferienhaus Pilger sogar für eine Nacht willkommen sind, wenn es eine Belegungslücke zulässt.
Freunde! Das Leben ist schön! Besonders in der Eifel im Advent!
Einen Nachteil gibt es bei Adventstouren: Sie liegen so nah an der Wintersonnenwende, dass es schon früh dunkel wird. Wobei ich nicht einmal sicher bin, dass es ein Nachteil ist. Es gehört doch einfach mit dazu. So wie die Kälte und die matschigen Wege. So lange es nicht auch noch den ganzen Tag regnet, macht mir das nichts.
Morgen soll das Wetter auch wieder trocken werden. Im Kalender steht kein anderer Termin. Also geht es wieder in meine geliebte Eifel!
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