Aus der Ende Oktober gebastelten Einladung hattet ihr ja schon entnommen, dass Aurelia auch ihren diesjährigen Geburtstag als Piratenfest feiern wollte. Es ging diesmal nicht auf große Fahrt mit den Mallorcapiraten oder zum Seeräuberbild ins Museum, sondern auf den Glessener Mühlenhof.

Dort war sie schon zweimal als Geburtstagsgast eingeladen und wir wussten, dass wir dort in guten Händen sind. Wir hatten einen Termin tagsüber in den Ferien gewählt. So hatte ich Zeit für Aurelias Gäste, ohne mich um Nele und Cari zu kümmern, denn die wurden in der Ferienwoche weiter von ihren Gruppenleiterinnen betreut. Einige ferienbedingte Absagen führten zu einer Idealbesetzung von 10 Kindern.

Und das haben sie erlebt:

Ein Schatz wurde gesucht, dazu musste ein Strohballenberg erklommen werden…
… dabei möglichst grimmig geschaut und gegrollt werden für das Gruppenfoto.
Bei den Schweinen, Kühen, Hühnern, Ziegen…
…waren Schlüssel zur Schatztruhe versteckt.
Windige Gestalten und graue Wolken…
…hielten die hoch konzentrierte Anführerin…
…und ihre treue Mannschaft nicht davon ab, das gesamte Maisfeld…
…den Spielplatz, den Seilgarten und die Schafweide nach den Schlüsseln abzusuchen.
Nach erfolgreicher Schatzsuche enterten sie das Backhaus und belohnten sich selbst mit selbst gemachter Pizza. Je zwei Kinder kneteten, rollten und belegten eine Pfanennpizza.
Das Pizzarezept ließ sich unserer Betreuerin leider selbst mit vorgehaltenem Säbel nicht entlocken. Im Essraum wartete unser Kuchen-Korsar Karl als Nachtisch auf die Piraten.
Schnell noch der Anführerin die Beutestücke der letzte Einkaufsbummel überreicht…
…der Piratenoma Gerda ein weiches Plätzchen auf dem Planwagen zugewiesen…
…und los ging die Fahrt durch die Felder…
…auf Strohballen statt Sitzbänken…
…und mit einem solch herrlich ruckeligen Fahrstil, dass alle Piraten vor Glück lachten, kreischten und glühten.

Vier der Kinder sind neu an der Schule und sprechen noch kaum Deutsch, einer davon auch kaum Englisch. Aber das Abenteuer in der Gemeinschaft ließ jede Sprachbarriere vergessen. Zur Not wurde alles mit Händen und Füßen erklärt. Hauptsache: alle hatten Spass. Ein sonst ganz stiller und disziplinierter Brite stand kreischend auf dem Planwagen („I never had so much fun in my wHOLE life!“), ein ebenfalls eher stiller Spanier lachte sich fast kaputt, während er durch das Stroh tobte. Wie schön, dass Aurelia noch keinen faden Girly-Geburtstag haben wollte. Sie hatte solch einen Spass, dass es mir warm ums Herz wurde. Auf der Heimfahrt fragte sie, ob sie nächstes Jahr wieder einen Piratengeburtstag feiern darf, „denn es waren ja sechs Jungs und nur vier Mädchen da, ein Prinzessinengeburtstag fänden die Jungs bestimmt doof!“

1 thought on “Aurelia lässt das Kapern nicht – Ein weiterer Piratengeburtstag

  1. Immer wieder Piraten. Das zieht sich durch dein Blog. Lese ich da eine gehörige Portion kriminelle Energie heraus? 😉

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