Ich wollte immer schon wissen, wie ein Bilderbuch entsteht. Nun kann ich euch mit auf die Reise von einer Buchidee bis zum fertigen Buch nehmen. Drückt mir die Daumen, dass dies ohne Pannen verläuft, es ist absolutes Neuland für mich. Entsprechend aufgeregt bin ich momentan.

Ich wollte immer schon wissen, wie ein Bilderbuch entsteht. Nun kann ich euch mit auf die Reise von einer Buchidee bis zum fertigen Buch nehmen. Drückt mir die Daumen, dass dies ohne Pannen verläuft, es ist absolutes Neuland für mich. Entsprechend aufgeregt bin ich momentan.

Idee

Die Eltern unter euch kennen das vielleicht: Kurz nach der Geburt schickt das Jugendamt einen Glückwunschbrief und kündigt einen Willkommensbesuch für den dritten bis fünften Lebensmonat an. Hat man das Glück in Köln zu wohnen, bringt der Jugendamtvertreter neben vielen guten Ratschlägen eine Jahreskarte für den Kölner Zoo mit. Hat man das Pech, in Hürth zu wohnen, gibt es einen roten Billigrucksack, bei dem die Nähte und Reißverschlüsse keine zwei Wochen halten und einen Rauchmelder, den keiner mehr brauchen kann, weil das Babyzimmer natürlich schon während des Nestbaus vor der Geburt damit ausgestattet wurde.

Die Stadtverwaltung von Solingen möchte im Frühjahr damit beginnen, den Eltern von neugeborenen Neu-Solingern einen Rucksack in Eulenform zu schenken. Darin soll ein kleines Büchlein stecken, in dem über das Käuzchen Engelbert berichtet wird. Ich lernte Engelbert bei meinen Recherchen für die Bergische Maus kennen, denn er lebt im Schloss Burg an der Wupper, genauer gesagt sitzt er gerne im Kamin im Rittersaal und schaute den Besuchern beim Besichtigen zu.

Das hatte der zuständige Herr in der Stadtverwaltung gelesen und schickte mir Mitte Januar eine Mail, in der er mich darum bat, den Text für ein entsprechendes Bilderbuch zu liefern. Gleichzeitig fragte er mich, ob ich auch die Illustrationen machen könne oder einen Illustrator kenne.

Vorbereitung

Einen Arbeitstitel (Engelbert zieht ein) und nette Idee für die Geschichte hatte ich sofort, also sagte ich zu. Erst danach überlegte ich, wie viele Einzel- und Doppelseiten ich zur Verfügung habe und wie viel Text ich auf jede Seite schreiben könnte. Ich erstellte einen seitengenauen tabellarischen Plan und machte ein Angebot.

Mein Plan ist bislang, den Blitz in den Baum einschlagen zu lassen, in dem sich die Wohnhöhle des Kauzes befindet. Totalschaden! Keiner seiner Verwandten kann ihn aufnehmen. Zufällig landet er im Burghof, lernt das Schlossgespenst kennen, nennt sich aus gutem Grund Engelbert und findet ein neues Quartier in Schloss Burg an der Wupper.

Illustrationen

Dass ich kein Illustrator bin, weiß ich.

Zum Spaß zeichnete ich dennoch einen Kauz, setzte ihn bei WhatsApp mit der Frage „Wer kann besser Kauze malen als ich?“ in meinen Status und musste laut lachen, als Cari im Vorbeigehen fragte, warum ich denn einen Pinguin gemalt habe.

Zum Glück kenne ich zwei Menschen, die gerne malen und sich mein Foto ansahen. Einer davon ist verrückt genug, um meinen kauzigen Pinguin sogar mit „ist doch gar nicht schlecht geworden“ zu kommentieren. Er hat es nicht anders verdient: ihn sprach ich an, ob er die Illustrationen übernimmt. Und stellt euch vor: er hat sogar zugesagt!

Zu meinem Plot notierte Freddy die Motive, mit denen er die jeweilige Seite illustrieren würde, er schickte mir einige Musterbilder und malte einen Engelbert, den ich nach Solingen weiterleitete. Zeitgleich nahm mein Ansprechpartner in der Stadtverwaltung den Kontakt zu Illustratorinnen auf, die uns von bereits veröffentlichten Bilderbüchern bekannt waren.

Nach einigen Tagen nervösen Wartens kam nun die Zusage: Ja, Freddy soll die Illustrationen übernehmen, wir können loslegen.

und weiter?

Und so werde ich wohl Ende der Woche oder Anfang nächster Woche mit dem genauen Text der kauzigen Geschichte beginnen können.

Vorher will ich (1) die letzten beiden Wanderungen für die Südeifel recherchiern, tracken und schreiben, (2) die Karten und Höhenprofile für den Offa prüfen und (3) die Fragen der Lektorin zum Offa beantworten.

Ich bin sehr gespannt auf dieses Minibüchlein. Es muss ja so wenig Text sein, dass es eher Lyrik als Belletristik ist. Dabei muss es einerseits gut verständlich für Kinder sein, darf aber andererseits auch die Eltern nicht langweilen.

Dem Herrn von der Stadtverwaltung, dem Illustrator und meinen Kindern gefällt die geplante Geschichte. Wie schaut es mit euch aus? Würden eure Kinder sich für diese Geschichte interessieren? Wärt ihr bereit, euren Kindern eine solche Geschichte vorzulesen? Habt ihr Ideen für witzige Dialoge? Wie stellt ihr euch das Aussehen seiner Verwandtschaft und des Schlossgespenstes vor?

17 thoughts on “Mein Neuer heißt Engelbert

  1. Hallo Ingrid!

    Coole und vor allem bei Bedarf auch fortsetzbare Idee!Ich würde das Gespenst kleiner als die Eule machen.Welche Geschichte wird genau erzählt?Lustige Pleiten,Pech und Pannen beim Einzug des Kleinen?
    Vielleicht hat er ja eine sehr dicke Tante die ihn deshalb nicht aufnehmen kann weil sie ihre Höhle schon komplett ausfüllt?Und Oma und Opa wohnen im Eulen-Seniorenheim?

    Klingt alles seeeehr spannend und ich bitte um Info wo ich das Büchlein dann bekommen kann!!!!

    LG

    Sabrina

    1. „Klingt alles seeeehr spannend und ich bitte um Info wo ich das Büchlein dann bekommen kann!!!!“

      Wie ich schon schrieb: du musst einfach nur in Solingen wohnen und ein Neugeborenes haben ;o)

  2. Schön das alles zu Lesen …. Wir sollten eine kleine Serie auflegen 🙂
    Liebe Grüße
    Freddy

  3. Ein sehr schönes Projekt!
    Ich assoziiere bei einem Baby-Willkommens-Geschenk-Büchlein (*waseinWort) mit dem Titel „Engelbert zieht ein“, das es vielleicht auch irhendwas damit zu tun haben könnte, das das Baby ja kürzlich erst geboren wurde und ebenfalls eingezogen ist. Wenn Engelbert das Schlossgespent kennen lernt, weil ihn alle Anderen nicht unter bringen konnten, könnte man ja nochmal aufzeigen, das es letztendlich genau gut war, und das er da wo er jetzt lebt, im Kamin des Schlosses, genau der Ort ist wo er hingehört und wo er sein soll. Vielleicht passiert irgendwas kleines, was dann wieder zeigt, das er nur genau da, sein Leben jetzt verbringen soll! 🙂 Glg Diana

      1. Ja, da bin ich mir treu Vielleicht findet er den nötigen Schutz in einem wichtigen Moment im Kamin/ Schloss/ beim Gespenst! Kernaussage: Alles wird und ist gut, wo du bist! LG Diana

  4. Ich wohne in BGL und würde mir den Engelbert vielleicht auch mal ansehen. Tolle Dinge beschreibst du! LG von Ulla

    1. Danke für deine netten Worte. Soll ich dir den Engelbert auf eine Stippvisite vorbeischicken, wenn er aus Solingen zurück ist? Eine kurze Mail mit deiner Anschrift genügt

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