Nach unserem unglücklichen Start zur Recherche auf Mallorca gönnten wir uns am Donnerstag einen gammeligen Tag im Bett, auf dem Sofa und am Pool. Erst einmal wollten ja die Koffer ausgeräumt werden. Wir mussten einkaufen, das Hotel erkunden und fehlende Küchengeräte für unser Appartement beschaffen. Während wir in Italien in den Appartements und Ferienwohnungen mitunter 15-20 Pfannen und Töpfe fanden, gab es hier keine(n) einzige(n). Das Besteck bestand aus vier Messern, vier Gabeln und zwei Löffeln, dazu vier große Teller, vier Tassen und zwei Zahnputzgläser. Einiges haben wir auf wiederholte Nachfrage vom bekommen, vieles haben wir gekauft. Nach Aussage der Reiseleiterin buchen alle nur noch All Inklusive.
Kinder regenerieren ja unglaublich schnell, schon nachmittags fand ich mich mit Aurelia an der Hand und Cari auf den Schultern bei der Wassergymnastik wieder, weil Aurelia gerne „im Wasser tanzen“ wollte. Wir lachten uns gemeinsam kaputt, besonders wenn wir alle ins Trudeln kamen. Nele saß mit Oma am Beckenrand und bespritzte uns mit Wasser. Danach wurden Promenade, Strand und Hafen erkundet. Ein herrlicher Urlaubstag, bei dem uns gar nicht störte, dass es zuweilen regnete. Erst ein starker Gewitterguss am frühen Abend trieb uns unter ein Dach.
Ich hatte dummerweise ein weißes T-Shirt angezogen und wollte dann doch nicht unbedingt an einer Wet T-Shirt Competition teilnehmen.
Inzwischen sind wir wieder im Recherchetrott: gemeinsam machen wir Frühstück und die Kinder fertig, dann zieht meine Mutter mit den Mini-Mäusen im Buggy von dannen. Sie verbringen den Tag mit Strand, Spielplatz, Schaufensterbummel und Schlafen. Meine Aufgabe ist es, nach der jeweiligen Wanderung einzukaufen. Je nachdem, wann ich zurück komme, gehen wir noch zum Hafen, zum Strand, zum Pool oder auf den Spielplatz. Manchmal kochen wir selbst, manchmal gibt es Butterbrote, manchmal gehen wir aus essen.
Einmal waren wir bislang auch in großer Besetzung unterwegs, leider nur einmal, denn buggytaugliche Touren sind hier schwierig zu finden. Von den weiteren elf bisherigen Wanderungen waren fünf auch für Aurelia machbar. Sie wandert nicht bei Hitze, dann bleibt sie lieber im Hotel. Wenn aber der Himmel bedeckt ist und graue Wolken sich jagen, steht sie parat und will mitwandern. Zu Omas Glück ist das Wetter oft schlecht genug für Aurelias Wanderlust.
Solche Runden dauern zwar viel länger, sind aber auch viel lustiger. Alles ist spannend und wird erkundet: Sand, Strandgut, Felsen, Tiere und Pflanzen. Baumerdbeeren werden gekostet, wilder Fenchel gepflückt, Zitronen am Baum fotografiert („Aha, hier wachsen die also!“). Sie hat einen eigenen Notizblock, in den sie unentwegt schreibt und zeichnet.
Da ich auch Geocaches ins Buch aufnehmen soll, verbringen wir viel Zeit mit der Suche von Schätzen. Das ist ein echter Gewinn bei Touren mit Kind. Das nächste Ziel vor Augen (auf dem Display des GPS) läuft es sich gleich viel leichtfüßiger. Sie hat auch schnell einen Blick für potenzielle Verstecke bekommen, es heißt dann immer „so gehört das aber nicht“! Damit hat sie ja Recht, ein hohler Olivenbaum in einem riesigen Olivenhain wird ja erst durch in der Mulde liegenden Steine auffällig. Für eine Dosen mussten wir sogar durch ein kleines Höhlensystem direkt an der Küste klettern und krabbeln. Meine Brille war durch die Gischt in der Außenhöhle fast trübe, aber mit Hilfe meiner Stirnlampe fanden wir den Cache. Welch eine Mutprobe für die Maus!
Im Gegensatz zu den Recherchen in Italien und in der Eifel habe ich für Mallorca in über jeden einzelnen Recherchetag berichtet. Das ist viel Zeit, die ich hier vor Ort nicht habe und wäre mir daher erst wieder erst zuhause möglich. Wollt ihr mehr über einzelne Themen wissen oder mehr Fotos sehen, sagt es mir bitte und ich schreibe etwas darüber.
Schätzelein,sieh es mal als retterath’s off limits!wann willst du das alles schreiben-und es ist ja nicht so,als gäbe es wieder zu Hause nix zu schreiben… behalte dir etwas Erholung zurück, der Alltag hat euch so schnell wieder…